Now You See Me 2 Kanada, China, Grossbritannien, USA 2016 – 115min.

Filmkritik

Leidlich spannende Zauberstunde

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Großes Spektakel und irrwitzige Wendungen – damit konnte 2013 der im Magier-Milieu angesiedelte Heist-Thriller Now You See Me punkten. Wie nicht anders zu erwarten war, setzt auch das Sequel auf eben diese Zutaten, verpasst aber die Gelegenheit, die recht klischierten Protagonisten weiterzuentwickeln. Nur gut, dass die prominenten Darsteller einmal mehr enorme Spielfreude an den Tag legen.

Ein Jahr ist mittlerweile vergangen, seit der Illusionskünstler J. Daniel Atlas (Jesse Eisenberg), der Hypnotiseur Merritt McKinney (Woody Harrelson) und der Kartentrickser Jack Wilder (Dave Franco) im Untergrund verschwunden sind, wo sie sehnsüchtig einen neuen Auftrag des Magier-Geheimbundes "Das Auge" erwarten. Ihr Anführer Dylan Rhodes (Mark Ruffalo), der nach wie vor für das FBI arbeitet, erlöst die drei Robin-Hood-Zauberer, als er sie auf den zwielichtigen Unternehmer Owen Case (Ben Lamb) ansetzt. Gemeinsam mit der geheimnisvollen Lula (Lizzy Caplan), die für die abgewanderte Kollegin Henley Reeves (Isla Fisher) einspringt, sollen Atlas, McKinney und Wilder die Präsentationsshow für das neue Produkt des Technologiemoguls kapern, das heimlich Nutzerdaten abgreift. Zunächst läuft alles nach Plan, doch dann erkennen die vier Illusionisten, dass sie in eine Falle getappt sind, und suchen umgehend das Weite. Ihre hektische Flucht endet allerdings wie durch ein Wunder im tausende Kilometer entfernten Macau, wo sie dem stinkreichen Walter Mabry (Daniel Radcliffe) begegnen, der sie zu einem besonders riskanten Raubzug zwingen will.

Ähnlich wie der Vorgänger legt auch Now You See Me 2 ein schnittiges Tempo vor, das über manch absurden Plot-Twist hinwegträgt. Mehr oder weniger gelungene Täuschungsmanöver und optische Kabinettstückchen gehören erneut zum Repertoire der launigen Thriller-Komödie, die vor allem vom mitreißenden Zusammenspiel ihrer Hauptdarsteller lebt. Bleibenden Eindruck hinterlässt neben Neuzugang Lizzy Caplan in der Rolle der schlagfertigen Lula vor allem Charakterkopf Woody Harrelson, der dieses Mal nicht nur als Merritt McKinney zu sehen ist, sondern auch dessen exzentrisch-durchtriebenen Zwillingsbruder verkörpert.

Bei aller Freude über die gelungenen Darbietungen fällt jedoch auf, dass die Figuren – von kleineren Ergänzungen abgesehen – genauso skizzenhaft bleiben wie schon im ersten Teil. Etwas eindimensional präsentiert sich auch der von Daniel Radcliffe gespielte Antagonist, der ohne sonderlich spannende oder prägnante Eigenschaften auskommen muss. Insgesamt bietet die Fortsetzung solide, unterhaltsame Hollywood-Kost, wobei die ständigen Wendungen mit der Zeit ausrechenbarer werden und der Film sicherlich nicht ganz so clever ist, wie er sich gerne gibt.

14.04.2024

3

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Kommentare

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Movie_Maniac

vor einem Jahr

In der Fortsetzung bleibt der namhafte Cast grösstenteils erhalten und Daniel Radcliffe stösst sogar noch als Gegenspieler dazu. Ihn einmal als Bösewicht zu erleben ist durchaus interessant. Auch die Fortsetzung setzt auf ein rasantes Erzähltempo und weiss weitgehend zu unterhalten. Durch die etwas wirre Erzählweise, schafft es die Geschichte aber kaum, langfristig in Erinnerung zu bleiben.
6.5/10Mehr anzeigen


martin.de

vor 8 Jahren

Stellenweise lustig, Schauspieler machen ihre Sache gut. Es gibt manche Überraschungen. Aber die Story ist wirr, teilweise unverständlich, und der Schluss (nach der finalen Show) ist - ich sage so etwas wirklich selten - dumm, unverständlich, fast peinlich. Die supercleveren Zauberer verhalten sich immer wieder extrem naiv und gutgläubig, wie Kinder. Schade um die guten Schauspieler, schade um den hohen Aufwand und die teilweise tollen Shows.Mehr anzeigen


as1960

vor 8 Jahren

Jeder halbwegs erfolgreicher Hollywoodstreifen findet seine Fortsetzung. So gibt jetzt eben auch "Now You See Me 2". Ok, das Topensemble ist unterhaltsam und die konstruierte Story der Magier wird wenigstens temporeich erzählt. Aber insgesamt doch sehr unoriginelle Geldmacherei. So mein Titel-Vorschlag für Teil 3: "Now You Don't Want To See Me Anymore".Mehr anzeigen


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