Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Belgien, Deutschland 2016 – 106min.
Filmkritik
Moderne Version eines Klassikers
Der Roman von Boy Lornsen erschien im Jahr 1967, nur fünf Jahre später nahm sich die Augsburger Puppenkiste der Geschichte an und schuf einen zeitlosen Klassiker. Gut vier Jahrzehnte später war die Zeit für eine Realverfilmung gekommen, die das Herz der Geschichte besitzt, aber sie auch deutlich modernisiert. Denn im Verlauf der Jahre ist der Roman, der Generationen begeistert hat, schon etwas eingestaubt.
Der kleine Tobbi ist ein Außenseiter, aber auch ein begnadeter Erfinder, der gerade das Fliewatüüt – eine Mischung aus Helikopter, Schiff und Auto – entwickelt hat. Das Bauen liegt ihm mit seinen zwei linken Händen allerdings nicht. Aber dann trifft er auf den Roboter Robbi, der auf der Erde verunglückt ist und schnellstmöglich zum Nordpol muss, da seine Eltern dort havariert sind und nicht mehr lange überstehen können. Die ungleichen Freunde machen sich also daran, das Fliewatüüt zu bauen, während ein skrupelloser Geschäftsmann Söldner darauf angesetzt hat, Robbi zu entführen, damit er ihn ausschlachten kann.
Die Regie übernahm der auf Kinderfilme spezialisierte Wolfgang Groos, der sie schon alleine deswegen schätzt, weil man hier phantastische Geschichten erzählen kann, was im deutschen Erwachsenenkino kaum möglich ist. Das ist es auch, was für Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt spricht, denn hier wird ein phantasievolles Science-Fiction-Abenteuer präsentiert, das darüber hinaus auch einfache, aber schöne Botschaften enthält, die auf das junge Publikum abzielen.
Die Effekte mit Robbi sind ausgesprochen gut, wobei vieles direkt am Set verwirklicht und nur in Ausnahmefällen auf CGI zurückgegriffen wurde. Das verleiht dem Film einen gewissen Charme, der durchaus auch an den der Augsburger Puppenkiste erinnert. Der kleine Roboter ist der eigentliche Star des Films, großartig sind aber auch Alexandra Maria Lara und Sam Riley. Die Chemie passt bei den im wahren Leben verheirateten Schauspielern. Umso mehr sprühen die Funken, wenn sie hier als Kontrahenten auftreten, die gemeinsam Robbi entführen sollen. Sie bieten auch einiges an Action, was vor allem für Lara gilt, die in bester Emma-Peel-Manier gegen eine ganze Rockerbande antritt.
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt ist ein phantasievolles, flott erzähltes Abenteuer, das vor allem für junge Zuschauer gedacht ist, den älteren Begleitern aber durchaus nostalgische Gefühle beschert. Das Ergebnis ist ein fast perfekter Film für die ganze Familie, der zu Herzen geht, aber auch Abenteuer mit Humor kombiniert. Die Modernisierung dieses Klassikers ist bestens geglückt, wodurch neue Generationen mit Robb und Tobbi vertraut gemacht werden.
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