The Legend of Tarzan USA 2016 – 110min.
Filmkritik
Superheld im Dschungel
In einer Zeit, da Superhelden das Blockbuster-Kino bestimmen, muss es nicht verwundern, dass auch der Protagonist aus Edgar Rice Burroughs' Tarzan-Romanen als Gerechtigkeitskämpfer mit schier übermenschlichen Fähigkeiten in Szene gesetzt wird. Wer eine Karte für die Neuinterpretation des legendären Dschungel-Bewohners löst, darf sich auf ein opulentes Actionabenteuer einstellen, das dezidiert politische Töne anschlägt, dabei aber in höchst fragwürdige Strickmuster verfällt.
Verknüpft werden in The Legend of Tarzan Teile der bekannten Ursprungsgeschichte mit Ereignissen, die sich unter der belgischen Kolonialherrschaft im Kongo Ende des 19. Jahrhunderts auf ähnliche Weise zugetragen haben. Zu Beginn des Films lebt der Titelheld (Alexander Skarsgård), der sich selbst nur John Clayton III. nennt, zusammen mit seiner Ehefrau Jane (Margot Robbie) in einem imposanten Herrenhaus bei London. Seine Vergangenheit im afrikanischen Urwald hat der unter Affen aufgewachsene Adelige längst hinter sich gelassen. Als ihn jedoch der belgische König Leopold II. zu einem Besuch im Kongoreich einlädt, gerät der frühere Dschungelbewohner nach anfänglichem Zögern ins Grübeln. Immerhin vermutet der US-Diplomat George Washington Williams (Samuel L. Jackson), dass die einheimische Bevölkerung von den Belgiern rücksichtslos versklavt wird. Gemeinsam mit seiner Gattin und dem amerikanischen Gesandten bricht John schließlich in seine alte Heimat auf, wo er nur wenig später hilflos mit ansehen muss, wie der skrupellose Léon Rom (einmal mehr affektiert-schurkenhaft: Christoph Waltz) Jane entführen lässt.
Eingewoben in diesen von der Historie inspirierten, konventionell abgespulten Abenteuer-Plot sind Rückblenden, die dem Zuschauer Tarzans Aufwachsen im Dschungel und das Kennenlernen mit Jane schlaglichtartig vor Augen führen. Hier und andernorts schreckt Regisseur David Yates ("Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 1+2") nicht vor großem Pathos zurück und fängt damit den Geist der berühmten Burroughs-Vorlagen ein. Erkennbar wird allerdings auch eine betont kolonialismuskritische Haltung, die den Romanen und deren Adaptionen fremd ist. Das Verbrechen der Sklaverei und die Unterdrückung der kongolesischen Bevölkerung stehen – nicht zuletzt durch die Präsenz des Afroamerikaners Williams – mehrfach im Zentrum des Geschehens. Ernsthaftes Interesse bringt der Film aber nicht für das Leiden der Einheimischen auf. Stattdessen werden afrikanische Figuren zu Statisten degradiert, die zwingend auf die Hilfe des weißen Heilsbringers Tarzan angewiesen sind. Eine zweifelhafte Botschaft, die den optisch üppigen und stellenweise mitreißend choreografierten Action-Blockbuster in ein ungünstiges Licht rückt.
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Kommentare
Rasantes und Abenteuerliches Action~Movie.Die Leistung der Darsteller sind ordentlich.Die Naturkulisse und die Ausstattung sind schön und pompös aber teilweise sind die billigen Spezialeffekte nervig.
Zuletzt geändert vor 5 Jahren
Toller Film. Super Szenen und insgesamt eine sehr spannende Geschichte. Vermischt mit der heutigen Technik und den Figuren von früher, sehr sehenswert.
Die Optik ist gewaltig. Die Figuren spannend. Klar ist nicht alles realistisch. Ist ja auch "der Tarzan" nicht....... Also, gute Unterhaltung.....
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