Den Sternen so nah USA 2016 – 121min.
Filmkritik
Der Mars ist ein mieser Verräter
Man könnte fast meinen, dass The Space Between Us auf einem erfolgreichen Jugendroman basiert, aber dem ist nicht so, auch wenn die Geschichte über zwei Jugendliche, deren Liebe unter einem schlechten Stern steht, sich ganz danach anfühlt. Abgeschmeckt wird die süße Romanze dabei mit allerhand Science Fiction, auch wenn die im Verlauf der Geschichte immer weiter in den Hintergrund tritt.
Gardner (Asa Butterfield) wurde auf dem Mars geboren, weil seine Mutter, eine Astronautin, nicht wusste, dass sie schwanger ist, als sie die Reise antrat. Sein Körper ist an die niedrigere Schwerkraft des Mars gewöhnt, weswegen es ausgeschlossen ist, dass Gardner zur Erde kommt. Sein einziger Kontakt zu anderen Menschen – außer Wissenschaftlern – ist ein Chat mit seiner Freundin Tulsa (sieht etwas zu alt für die Rolle aus: Britt Robertson). Er möchte sie unbedingt kennen lernen. Dann ergibt sich die Chance, doch das Glück der Beiden steht auf wackligen Beinen. Denn Gardners Körper ist nicht dafür gemacht, der Erde standzuhalten.
Man hat hier nicht nur eine Teenie-Romanze mit zwei sympathischen Darstellern, sondern zugleich auch das beliebte Fisch-auf-dem-Trockenen-Thema, denn Gardner muss vieles erst kennen lernen. Das strapaziert zwar die Glaubwürdigkeit, weil der Junge in all den Jahren natürlich Zugang zu Filmen hatte, mit der Logik sollte man es angesichts der Prämisse aber eh nicht so genau nehmen. Denn bei der hapert es schon zu Beginn, da das Baby niemals ohne Mutter – und mit Astronautennahrung überleben würde. Zudem hat sich die Welt in den 16 Jahren, die der Film überspringt, so gut wie nicht entwickelt. Das verleiht dem Ganzen eine etwas unwirkliche Stimmung. Im Grunde ist es fast schon märchenhaft, was für eine Romanze, die mit tragischem Flair einhergeht, nicht unbedingt das Schlechteste ist.
The Space Between Us erinnert an Filme wie Starman, ist aber versöhnlicher, weil die Verfolger, die hinter Gardner her sind, ihm nichts Schlechtes wollen. Im Gegenteil, hier dreht sich alles um den Jungen vom Mars, der auf der Erde nicht überlebensfähig ist, auch wenn er sich nichts mehr wünscht, als auf dieser Welt zu leben.
Entsprechend fragt er jeden, den er trifft, was ihm an der Erde am besten gefällt. Und durch seine Augen sieht man das selbst auch, weil die Wertschätzung für die Kleinigkeiten, die man ansonsten einfach übersieht, hier spürbar gemacht wird. Das ist die vielleicht größte Leistung dieses Films, der wie nur wenige andere unsere Welt und ihre Bewohner zelebriert. Der Blick von außen offenbart eben doch immer mehr, als wenn man zu nah dran ist...
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Kommentare
Ein schöner Road-Movie, welcher viele schöne Gegenden in den USA zeigt und zusätzlich eine tolle Liebesgeschichte enthält.
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