Dalida Frankreich 2017 – 127min.
Filmkritik
Das schillernde Leben einer Ikone
Der Film Dalida erzählt die Geschichte einer schillernden und unkonventionellen Frau und einer einzigartigen Sängerin. Regisseurin Lisa Azuelos zeichnet das Leben der gebürtigen Ägypterin von ihrer Geburt in Kairo Anfang der 1930er-Jahre und ihrem erstem grossen Konzert 1956 im ‚Olympia‘ in Paris bis zu ihrem weltweiten Ruhm Dank populären Hits wie ‚Gigi l’Amoroso‘ Mitte der 1970er Jahre nach. Leider wird das Biopic der Ikone filmtechnisch und handlungslogisch nicht gerecht – es bleibt eine Sveva Alviti, die sich als die einzig grosse Entdeckung dieses Filmes entpuppt.
Wie kann man ein wahres Kunstwerk mit dem berühmten Biopic darstellen – ein zu Unrecht renommiertes Genre, das während den letzten Jahrzehnten schon fast ordinär wurde? Die neueste und enttäuschende Antwort darauf ist Dalida von Lisa Azuelos, die das unglaubliche und romantische Leben der Sängerin bildhaft nacherzählt. Mit dem beinahe ausschliesslichen Fokus auf das sentimentale und turbulente Leben des Stars versucht die Macherin von LOL und Ein Augenblick Liebe, das Portrait einer modernen Frau zu zeichnen - verliebt in die Liebe, dessen Erfolgsgeschichte sich zu einer herzzerreissenden Tragödie entwickelt. Aber der Film beschränkt sich schnell auf eine sentimentale und schon fast kitschige Gegenantwort, umrahmt von der Musik von Dalida – ohne jeglichen filmtechnisch oder handlungslogisch echten Blick auf die Ikone. Sveva Alviti ist unbestritten die grosse Offenbarung des Biopics, welches sie von Beginn an strahlen lässt - schade, dass ihr nicht ein Szenario auf Augenhöhe geboten wurde.
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