Split USA 2017 – 118min.

Filmkritik

Ein Mann, viele Gesichter

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Nachdem M. Night Shyamalan mit seinen Multi-Millionen-Dollar-Produktionen The Last Airbender und After Earth viel Hohn und Spott einstecken musste, scheint sich der einst gefeierte Regisseur und Drehbuchautor endgültig vom Big-Budget-Kino zu verabschieden. Auf den intimen, skurril-unheimlichen Mystery-Horror The Visit folgt nun ein ähnlich bizarrer Psycho-Trip, in dem Hauptdarsteller James McAvoy zu großer Form aufläuft.

Nach einer Geburtstagsparty werden die Teenager Casey (überzeugend: Anya Taylor-Joy), Claire (Haley Lu Richardson) und Marcia (Jessica Sula) von einem Unbekannten (James McAvoy) entführt und in einen Kellerraum gesperrt. Schon bald stellt sich heraus, dass ihr Peiniger an einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidet, weshalb er den Gefangenen in immer neuen Identitäten – unter anderem als beherrscht-zwanghafter Dennis und als neun Jahre alter Hedwig – begegnet. Während die Jugendlichen, angeführt von der besonnenen Casey, einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage suchen, hegt Dr. Fletcher (Betty Buckley), die Psychiaterin des Kidnappers, den schrecklichen Verdacht, dass ihr Patient etwas Unheilvolles im Schilde führt.

In Erinnerung bleiben dürfte vor allem die kraftvoll-facettenreiche Performance von James McAvoy, der schon in der Romanverfilmung Filth als gestörter Antiheld brillierte. Hier ist sein Können noch mehr gefragt, da er zuweilen binnen Sekunden zwischen unterschiedlichen Identitäten des Entführers wechselt, in dessen Kopf 23 Persönlichkeiten um Vorherrschaft ringen. Mehrere dieser Ausprägungen bekommen die jungen Frauen und der Zuschauer zu sehen, wobei es dem Schauspieler auf unnachahmliche Weise gelingt, jede Figur mit besonderen Eigenschaften und Tics auszustatten.

McAvoys unberechenbarer Auftritt, das oftmals plötzliche Umschlagen der Stimmung, das düster-ranzige Keller-Setting und die manchmal nervenaufreibende Musik sorgen für Spannung, während Shyamalan im Fletcher-Strang das Krankheitsbild der dissoziativen Identitätsstörung genauer in den Blick nimmt. Auf einer dritten Erzählebene tauchen wir in die schmerzliche Vergangenheit der Außenseiterin Casey ein, die dadurch etwas mehr Profil erhält als ihre klischeehaft gezeichneten Leidensgenossinnen Claire und Marcia.

Ein wenig aus dem Ruder läuft die makaber-beklemmende Geschichte im Schlussdrittel, das die verschiedenen Handlungsfäden nicht sonderlich elegant verbindet und in allzu trashige Gefilde vordringt. Kenner des shyamalanschen Werks dürften sich dennoch an der augenzwinkernden Überraschung erfreuen, die der auf verblüffende Offenbarungen spezialisierte Filmemacher in der letzten Szene aus dem Ärmel schüttelt.

15.02.2017

3

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Kommentare

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Janissli

vor 7 Jahren

Spannender und verzwickter Film. Zeigt gut, wozu unsere Gedanken/Vorstellungen von uns selber für Auswirkungen auf unser Wesen haben. Leider war der Schluss etwas übertrieben Sci-Fi mässig.


Deg89

vor 7 Jahren

Ein fesselndes Identitäts-Katz-und-Maus-Spiel über den inneren Schmerz und die äußere Gewalt des Menschen. Die Plot- und Charakter-Twists funktionieren dank eines cleveren Skripts und einen überzeugenden Hauptdarsteller. Lediglich der allzu häufige Fokus auf die belanglosen Fluchtversuche und die dazugehörigen blassen Nebenfiguren bringt die Handlung ins stottern.Mehr anzeigen


tuvock

vor 7 Jahren

Ich finde noch immer dass der indische Regisseur M. Night Shyamalan ein guter Regisseur ist. Dass der Film nur 2 Nominierungen hat, hat sicher nicht damit zu tun dass er nicht gut ist, nein überhaupt nicht, und ich muss sagen wenn ich den zu Hause sehe, dann mache ich mir sicher in die Hose. Sicher gibt es Filme die schlüssiger sind als der, aber der Film ist wie viele seine Filme geheimnisvoll, mystisch und irgendwie gruselig. In seinem 13. Film erinnert nichts an vorige Filme auch Ähnlichkeiten mit „Das Mädchen aus dem Wasser“ sind unbeabsichtigt. Nun ich mag den Film eigentlich schon, bis auf die Dinge die ich nicht kapierte wo mir meine Freundin wieder aushelfen mußte, die neben mir saß, mir genüsslich aus Spannungsgründen die rechte Hand und die Finger gebrochen zerquetscht und wieder zusammengesetzt hat.

Der Schotte McAvoy, hat in einem 34. Film meiner Meinung nach die wahrscheinlich beste Performance seiner Karriere abgeliefert, auch wenn es oft Overacting ist, ich erinnere mich da an eine ähnliche Story mit Edward Norton die ruhiger, stringenter und nicht unwesentlich spannender war. Ein sehr guter Film.

Ist übrigens der längste Film vom Regisseur der im Film auch Auftritt kurz und wie immer hat er Drehbuch und Regie selber zu verantworten, ja ein Multi-Talent einfach. 10 Millionen US $ hat der Film gekostet, eigentlich Recht günstig. Der Film ist eigentlich ein sehr gutes Psycho-Drama, ein wunderbar gespielter Spannender Film der mit seinen markanten Drehbuch-Twists daherkommt und dem vorher schon geneigt gewohnt intelligenten Zuseher auf das wahre Glatteis führt, also bis am Ende kam ich bei einigen Dingen nicht dahinter, und er ist sehr spannend der Film auch wenn ich einiges anders gerne gesehen hätte, aber das wäre Jammern auf hohem Niveau.

Natürlich gab es bei dem Film auch negative Kritiken wie die einer Ärztin die an einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidet und die meint das der Film viele Patienten beleidigt, ich frage mich wo, ja manche Leute übertreiben das auch. Ich finde wie gesagt nicht alleine den Film gut, auch 225 Millionen US $ weltweites Einspielergebnis geben mir Recht.

Handlung kurz überrissen:

Das Leben der beiden in wohlbehüteten Verhältnissen aufgewachsenen Mädchen CLAIRE und MARCIA wird zum Albtraum, als sie nach Claires Geburtstagsparty im Auto ihres Vaters von einem unheimlichen Mann gekidnappt und verschleppt werden. Dabei ist auch die Außenseiterin CASEY, die von CLAIRES Vater überredet worden ist, von ihm heimgefahren zu werden. Die Mädchen wurden betäubt und wachen in einem Kellerraum auf.

Der Entführer – KEVIN WENDELL CRUMB – entpuppt sich als Person mit multipler Persönlichkeitsstörung. Er beherbergt 23 verschiedene Persönlichkeiten in sich, die wechselweise sein Verhalten bestimmen. Seine Therapeutin Dr. KAREN FLETCHER ist davon überzeugt, dass bei Menschen mit dieser Störung auch körperliche Veränderungen mit dem Persönlichkeitswechsel möglich sind, und ist fasziniert von ihren Fähigkeiten. Sie erhält E-Mail-Nachrichten von einigen der Persönlichkeiten Kevins, in denen diese jeweils um Hilfe bitten. Bei ihren Sitzungen ist Kevin ein freundlicher junger Mann, der gern Modezeichnungen entwirft. Auf FLETCHERS Nachfragen, ob etwas passiert sei, gibt er keine Antwort.

Den Mädchen zeigt sich der Entführer als Dennis, Patricia oder als neunjähriger Junge Hedwig. Er verlangt von ihnen, einzelne Kleidungsstücke auszuziehen, hat aber offenbar keine sexuellen Motive. Nach Fluchtversuchen werden CLAIRE und MARCIA getrennt in anderen Räumen untergebracht. CASEY versucht vergeblich, Hedwig zu bewegen, ihnen die Flucht zu ermöglichen. Es stellt sich heraus, dass auch Kevin in den fensterlosen Kellerräumen wohnt. Hedwig zeigt CASEY, wie toll er tanzen kann und präsentiert ihr stolz ein Funkgerät.

Sie versucht damit, Hilfe zu holen und erreicht eine männliche Person, die aber die Notsituation nicht erkennt. Die Persönlichkeit Dennis offenbart sich auch Dr. FLETCHER. Sie sprechen über Die Bestie, die sich in einem Zug befinden soll, da KEVINS Vater einst mit einem Zug verschwand. Sie ist die 24. Inkarnation, wird von Dr. FLETCHER zunächst aber für eine bloße Fantasiefigur gehalten. Nach einer weiteren Hilfe-E-Mail fährt Dr. FLETCHER zu KEVIN und findet eines der entführten Mädchen, worauf sie selbst betäubt und eingesperrt wird.

Dieser Mensch hat 23 Persönlichkeiten doch was jetzt kommt überrascht sogar mich und passt aber trotzdem hervorragend in den Film, die Andeutungen was so passiert ist ja ich muss sagen unglaublich was es für schlechte Menschen gibt, ja ich erzähle nicht so viel darüber nur so viel, Spannend und angucken.

Ich mag Filme wo man das Ende nicht vorhersehen kann was ich sowieso nicht kann, meine Freundin schon, ich mag den Schauspieler sehr der 2018 oder so in einem neuen X-Men Film auftauchen wird, und ich mag die unheimliche Atmosphäre des Filmes, ich mag wie er sich verwandelt in verschiedene Persönlichkeiten, leider sah man nicht alle sondern nur 8 Persönlichkeiten, von den 23, was auch reicht, und ich mag diese Atmosphäre was mich an so einen Folter-Film erinnert aber man sieh glücklicherweise nicht grausliche arge Blutige Effekte, das auch nicht nötig wäre.

Der Regisseur übrigens tritt auf als Wachmann mit Hooters-Faible. Was ich lange nicht aufgeklärt wusste ist, was ist nun die Wahrheit, wo ist sein Wahn dahinter, aber das bleibt bis zum Schluss über und das fand ich sehr gut übrigens. Oft kam mir der Film vor als verschwindet ein bisschen das Subtile, das Horror Genre in ein Popcorn Kino aber das wer es dennoch nicht und ich muss sagen er hat gut Waage gehalten. Was den Film auszeichnet ist die super Darstellung von McAvoy, er ist gruselig und ein toller Film.

Ich mag den Film er ist gut gespielt und wirklich empfehlenswert, ja ich vergebe 91 von 100 Punkten.Mehr anzeigen


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