Captive State USA 2018 – 110min.
Filmkritik
Brodelnder Untergrund
Mit Planet der Affen: Prevolution sammelte der englische Regisseur und Drehbuchautor Rupert Wyatt bereits erste Erfahrungen im Science-Fiction-Genre. Sein neues Werk Captive State beschreibt ein dystopisches Szenario, in dem eine Rebellengruppe gegen skrupellose Unterdrücker vorgeht.
Seit einem Alien-Angriff vor rund neun Jahren hat sich das Leben auf der Erde grundlegend verändert. Im Anschluss an die Machtergreifung installierten die Invasoren aus dem All ein rigoroses Herrschaftssystem, das Verbrechen, Armut und Arbeitslosigkeit fast vollständig ausmerzen konnte. Überall auf der Welt werden die Menschen gezwungen, mit ihren neuen Anführern zu kollaborieren, und sehen sich einer ständigen Kontrolle ausgesetzt. Regelmässig rufen die nur scheinbar paradiesischen Verhältnisse Aufständische auf den Plan, die den straff organisierten Überwachungsstaat mit allen Mitteln bekämpfen wollen. Auch in Chicago regt sich Widerstand im Untergrund, dem sich der junge Gabriel (Ashton Sanders) anschliesst. Die Rebellen zu Fall bringen soll der für die Aliens arbeitende Polizeibeamte William Mulligan (John Goodman), dessen früherer Partner Gabriels Vater war.
Rupert Wyatt, der das Drehbuch zusammen mit seiner Ehefrau Erica Beeney (Die Schlachten von Shaker Heights) verfasste, schleudert den Zuschauer unvermittelt in das Chaos nach der Invasion hinein und zeigt in einer spannungsgeladenen Szene, wie Gabriels Eltern ermordet werden, während er und sein Bruder überleben. Eine Nachrichtencollage und einige Hinweise auf einem Rebellencomputer liefern auf kompakte, aber wenig elegante Weise weitere Informationen und vermitteln ein Gefühl für das neue Zeitalter auf der Erde.
Die extraterrestrischen Angreifer, die mit ihren Stacheln und ihren seltsam knackenden Geräuschen durchaus angsteinflössend wirken, bekommt das Publikum schon früh zu sehen. Zu einer permanent lärmenden Monster-Show mutiert Captive State allerdings nicht. Vielmehr lässt der Regisseur die spinnenartigen Wesen nur sporadisch auftauchen und konzentriert sich stattdessen vor allem auf das Wirken der Widerständler. Besonders packend ist eine Sequenz im Mittelteil, die das Netzwerk und die Kommunikationswege der ethnisch stark gemischten Untergrundkämpfer bravourös illustriert.
Die graustichigen Impressionen, die trostlosen, angeranzten Schauplätze und die pulsierende Musikuntermalung erzeugen eine Atmosphäre umfassender Beklemmung. Den positiven Einfluss der Alien-Herrschaft – keine Kriminalität, keine Armut – und die Frage, warum bestimmte Menschen das neue System rückhaltlos unterstützen, lässt Wyatt leider meistens aussen vor und versäumt es, seinen dystopischen Thriller mit grösserer politischer Bedeutung aufzuladen. Dass sich am Ende ein nicht ganz rundes Bild einstellt, liegt auch an der etwas unpräzisen Charakterführung – der als Hauptfigur aufgebaute Gabriel fällt für einige Zeit aus dem Geschehen heraus – und einem etwas zu sehr auf den dramatischen Knalleffekt ausgelegten Finale.
Dein Film-Rating
Kommentare
Ich gratuliere dem Film zum 3. Podestplatz. Der 3. schlechteste Fillm den ich je im Kino gesehen habe! Viel zu chaotische Szenenwechsel, für mich klar zu wenig Action und die Spannung hielt sich auch in Grenzen. Hätte den Kinosaal am liebsten schon etwa nach der Hälfte des Films verlassen.
Ein Alien-Film der etwas anderen Art! Gut gemacht, düster, spannend, mit guten schauspielerischen Leistungen. Also ich konnte den Film absolut geniessen, war sehr kurzweilig!
Habe ich sehr gut gefunden, für ein "Meisterwerk" fehlt aber etwas. Spannenden Unterhaltung und für mich das richtige Mass an CGI.
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