Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier Deutschland 2018 – 102min.

Filmkritik

Neue Gesichter

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Nach vier Filmen war es an der Zeit, die jungen Schauspieler auszutauschen – zu alt dürfen die Fünf Freunde eben auch nicht werden. Ein Reboot ist dieser neue Film aber nicht, sondern einfach nur eine weitere Geschichte, die in ihrem Unterhaltungswert ganz klar auf Kinder abzielt, diese aber offenbar nicht für allzu intelligent hält.

Die Fünf Freunde lernen in einer kleinen Ortschaft den etwas einfach gestrickten Marty kennen, der gerne beweisen möchte, dass sein verstorbener Vater kein Spinner war, sondern wirklich in der Nähe Dinosaurierskelette gefunden hat. Mehr durch Zufall stossen sie alle auf eine Karte, die zum Tal der Dinosaurier führen könnte, die Marty später dann aber gestohlen wird. Sie alle schliessen sich deshalb einer Wandergruppe an, die in Richtung des Tals führt: Nun wollen sie nicht nur die Dinosaurierknochen finden, sondern auch den Täter dingfest machen, der offenbar eigene Pläne mit den Fossilien hat.

Gute Kinderfilme unterschätzen ihr Publikum nicht. Sie finden Wege, ihre Geschichte zu erzählen, ohne dass man sich vor den Kopf schlagen muss. Bei Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier ist das aber eher nicht der Fall. Dabei fängt der Film eigentlich sogar ganz gut an: Milan Peschel gibt einen guten, schön verschlagenen Schurken ab, verkommt dann aber zur witzlosen Nebenfigur, deren Läuterung durch eine hanebüchene Idee forciert wird, bei der man nur ungläubig mit dem Kopf schütteln kann – ein Beleg dafür, wie die Macher dieses Films ihr Publikum wahrnehmen.

Das ist aber längst nicht das einzige Problem, auch die ansonsten sehr zusammengestoppelte Geschichte kann nur auf oberflächliche Art und Weise interessieren, weil die meisten Figuren hoffnungslos überzogen sind und damit jedweder Anschein eines gewissen Realismus auf der Strecke bleibt. Stattdessen fragt man sich bei der episodischen Erzählweise häufiger, was mit den logischen Anschlüssen passiert ist. Vieles passt einfach nicht zusammen.

Garniert wird das Ganze mit einem Schurken, dessen Plan in höchstem Masse absurd ist. Er wird postuliert, aber nicht erklärt – alles bleibt diffus und ist einfach Humbug, der nicht stimmig ist. Für einen klassischen Stoff wie diesen ist das Gift, zumal die Romane von Enid Blyton einfach sehr viel besser gezeigt haben, wie man mit Kindern pfiffige Kriminalgeschichten erzählt.

Ein unkritisches, sehr junges Publikum mag mit dem Gebotenen noch zufrieden sein – es wäre aber auch diesen Zuschauern zu wünschen, dass man sie ernst nehmen und die Geschichte entsprechend erzählen würde. Schade um diesen Neuanfang, vielleicht klappt’s beim nächsten Mal ja besser…

21.02.2024

3

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