Game Night USA 2018 – 100min.

Filmkritik

Spielerischer Ernst

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

In ihrer kurzweiligen, Spannungskonventionen parodierenden Actionkomödie Game Night lassen die Filmemacher John Francis Daley und Jonathan Goldstein (Vacation) einen Spieleabend unter Freunden in einen wendungsreichen Kriminalfall ausarten und landen dabei trotz einer konstruierten Geschichte diverse Lacher.

Schon die knackige Auftaktmontage unterstreicht sehr deutlich, aus welchem Holz die im Mittelpunkt stehenden Protagonisten geschnitzt sind: Annie (Rachel McAdams) und Max (Jason Bateman) lieben spielerische Herausforderungen jeglicher Art und haben sich passenderweise bei einem Kneipenquiz ineinander verguckt. Zu den Highlights im Alltag der beiden ehrgeizigen Scharade-Cracks gehören die regelmäßigen Spieleabende mit ihren Freunden, die sie vor ihrem eigenbrötlerischen Nachbarn Gary (Jesse Plemons) geheim halten. Eines Tages lädt Max‘ gutaussehender, erfolgsverwöhnter Bruder Brooks (Kyle Chandler) zu einem interaktiven Krimiwettstreit ein, bei dem es eine Entführung aufzuklären gilt. Als der Gastgeber nach einer wüsten Prügelei von zwei Maskierten verschleppt wird, glauben Annie, Max und die anderen Anwesenden (Kylie Bunbury, Lamorne Morris, Billy Magnussen, Sharon Horgan) zunächst, sich mitten in einem erstaunlich realistisch inszenierten Mystery-Spiel zu befinden, werden allerdings schon bald eines Besseren belehrt.

Die anfangs lustvoll ausgemalten Genitalwitze scheinen eine plumpe schlüpfrige Komödie einzuläuten, sind zum Glück aber nur ein kleines Störfeuer, das den Unterhaltungswert nicht nach unten zieht. Obwohl das von Mark Perez (S.H.I.T. – Die Highschool GmbH) verfasste Drehbuch zuweilen arg forciert erscheint, nicht sonderlich ausgeklügelte Figuren aufmarschieren lässt und einen eher formelhaften emotionalen Nebenstrang – Stichwort: Geschwisterrivalität – bemüht, entwickelt Game Night eine ordentliche Dynamik. Rachel McAdams und Jason Bateman überzeugen mit einem lebhaft-packenden Zusammenspiel und dürfen die Protagonisten immer wieder in witzig-absurde Situationen manövrieren. Brüllend komisch ist vor allem der Moment, in dem Annie ihrem Gatten eine Pistolenkugel aus dem Arm zu puhlen versucht.

Als heimlicher Star des mit zahlreichen Filmverweisen gespickten Krimi-Action-Spaßes entpuppt sich der ungeliebte Nachbar Gary, den Jesse Plemons mit einer amüsanten Psycho-Ausstrahlung versieht. Dass ausgerechnet der unter dem Ende seiner Ehe leidende Polizeibeamte auf der Zielgeraden für eine kleine Überraschung sorgt, ist ein weiterer netter Einfall, den das Regiegespann Daley und Goldstein mit einem Augenzwinkern aus dem Ärmel schüttelt.

26.02.2018

3

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Kommentare

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Barbarum

vor 6 Jahren

Ein Film über einen aus dem Ruder laufenden Spieleabend klingt nach einer vorzüglichen Komödie, und "Game Night" sorgt mit reichlich witzigen Szenen auch für eine sehr amüsante Zeit, wenngelich diese witzigen Szenen relativ unglaubwürdig miteinander verwoben wurden.

Zuletzt geändert vor 6 Jahren


steffan_skrotzky

vor 6 Jahren

Endlich mal wieder ein richtig lustiger Film......Lange nicht mehr so gelacht.
Und Jason Bateman hat bis jetzt nur gute Sachen gedreht. Sogar Ozark war richtig gut.


samuel450

vor 6 Jahren

Der Film hat meine Erwartungen bei weitem nicht erfüllt. Es gibt zwar einige Lacher, aber nach meinem Gechmack ist der Film über weite Strecken einfach seichte Unterhaltung, ohne wirklich hochstehende Szenen. Ich jedenfalls habe mich über weite Strecken gelangweilt.


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