Kommissar Gordon & Buffy Schweden 2017 – 65min.
Filmkritik
Krimi mit Kröte und Maus
Was die Grossen lieben, könnte auch Kindern gefallen: Krimis. Der Schwede Ulf Nilsson hat eine Buchreihe verfasst. Und nun macht der Kröten-Kommissar Gordon zusammen mit Mäuse-Gehilfin Buffy den Wald sicherer – in einem beherzten Trickfilm von Linda Hambäck.
Ist es Mundraub in der Not oder hinterlistiger Diebstahl? Mitten im tiefen Winter wurden den Eichhörnchen Nüsse geklaut. Man beklagt sich bei Kommissar Gordon. Der ist etwas träge geworden, kein Wunder in dem Alter. Er würde am liebsten in seinem gemütlichen Heim bleiben, aber die Pflicht ruft. Da kommt ihm die heimatlose Maus ohne Namen (aber mit einer Nuss) gerade recht.
Er quartiert sie in seinem Häuschen ein und nennt sie Buffy. Und die nimmt das Angenehme – ein warmes Bett und Nahrung – mit den Pflichten gerne an. Gordon nimmt sie unter seine kriminalistischen Fittiche, auf dass sie eines Tages seine Nachfolge übernehmen kann. Aber zuerst gilt es, den Klau-Fall zu lösen. Das könnte eine harte Nuss werden. Sind die unheimlichen Füchse tatsächlich die Diebe?
Ulf Nilsson, schwedischer Dramatiker am Reichstheater in Ronneby und Schriftsteller, hat seit 1978 über 100 Bücher veröffentlicht. Aus seiner Feder stammt der drollige Kröten-Kommissar Gordon, der in die Jahre gekommen ist und dringend Unterstützung braucht. Die naht in Gestalt einer namenlosen, heimatlosen Maus. Und die vereinnahmt der Polizist sozusagen und macht sie zur Stellvertreterin. Das drollige Pärchen arbeitet an seinem «Ersten Fall», so auch der Titel des ersten «Gordon»-Buchs von Nilsson. Von ihm sind drei weitere Bände auf deutsch erschienen.
Diesem ersten Fall hat sich die Regisseurin Linda Hambäck angenommen und ihn als Zeichentrickfilm nacherzählt. Da werden nicht nur kriminalistische Methoden angewendet, Tatortbesichtigung durchgeführt und nach Motiven gesucht, sondern auch menschliche – beziehungsweise tierische – Faktoren mit einbezogen.
Es geht nicht nur um Spürsinn und Täterjagd, sondern auch um Partnerschaft und Freundschaft, Verständnis und Nächstenliebe, um Solidarität der Waldbewohner. Wenn man so will: ein gemütlicher Krimi, auch wenn mal ein unheimlicher Schatten auftaucht und man sich vor dem Fuchs fürchten könnte. Auf jeden Fall ein Film für jüngste Kinobesucher – liebevoll, herzhaft und trotz knackigem Winter kuschelig.
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