Sauerkrautkoma Deutschland 2018 – 97min.
Filmkritik
Ein Dorfpolizist in der grossen Stadt
Zum fünften Mal ermittelt der Landpolizist Franz Eberhofer in Sachen Mord und Totschlag. Die Gegend, in der er lebt, ist wirklich ein unsicheres Örtchen. Hier sterben die Leute wie die Fliegen. Im Sauerkrautkoma soll sich für den Franz aber einiges ändern.
Der Eberhofer (Sebastian Bezzel) wurde nach München versetzt. Soll ja toll für die Karriere sein, aber lieber würde er weiterhin eine ruhige Kugel in Niederkaltenkirchen schieben. Und überhaupt: Er hasst die Grossstadt. Da trifft es sich gut, dass ein Fall ihn gleich wieder in die alte Heimat führt. Denn im gestohlenen Auto seines Vaters findet sich eine sorgfältig verpackte Leiche. Die wiederum weilte zu Lebzeiten noch im Nachbarsdorf, so dass der Eberhofer mit Hilfe seines Kumpels Birkenberger, bei dem er mittlerweile auch wohnt, die Ermittlungen aufnimmt. Aber eigentlich hat der Franz ganz andere Sorgen. Seine Susi wartet darauf, dass er ihr endlich einen Antrag macht…
Zugegeben, beim fünften Mal sind die Elemente, mit denen Rita Falk in ihren Romanen spielt und welche die Filme aufgreifen, hinlänglich bekannt. Es gibt die typischen Saufgelage beim Wolfi, Kurioses mit dem Kreisverkehr, den Eberhofer dort, wo er nichts zu suchen hat, und das typische Familienleben auf dem Hof, sowie das ewige Hin und Her mit der Susi, die endlich heiraten will, aber eben mit einem Sturkopf zusammen ist. Das hat man in den vorherigen Filmen schon reichlich zu Gesicht bekommen, aber irgendwie ist es sympathisch, die Figuren wiederzusehen und ihre üblichen Routinen mitzuerleben, zumal es dann doch immer mal wieder eine humorige Szene gibt, die so in den vorherigen Filmen noch nicht dabei war.
Der Kriminalfall ist dabei wie so oft eher nebensächlich. Er wird auch nebenbei gelöst, wobei der Zufall gehörig mitmischt – und das schon bei der Ausgangslage. Das strapaziert die Glaubwürdigkeit der Kriminalgeschichte, sie ist aber ohnehin nur das nötige Vehikel, um den Zuschauer all die liebgewonnenen Figuren in Niederkaltenkirchen erneut besuchen zu lassen.
Und tatsächlich ändert sich am Schluss sogar der Status Quo. Nicht, dass danach alles anders wäre, aber ein bisschen muss es das halt schon sein. Ansonsten bleibt aber alles beim Alten, so dass sich beim Zuschauen das Gefühl einstellt, als würde man einmal jährlich gute Freunde wiedersehen – wie bei einem Klassentreffen, das es in diesem fünften Teil auch gibt. Schluss muss mit den Besuchen in Niederkaltenkirchen noch lange nicht sein. Rita Falk hat mittlerweile neun Romane mit dem Eberhofer geschrieben. Da kommt bei entsprechendem Kinoerfolg also noch einiges…
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