Pets 2 USA 2019 – 86min.
Filmkritik
Raus aus dem Haus, rein ins Abenteuer
Optisch hui, inhaltlich nur Durchschnittskost. So präsentierte sich im Jahr 2016 der Animationsstreifen Pets, den die Produktionsschmiede Illumination Entertainment und Verleiher Universal ins Rennen um die Gunst der Zuschauer schickten. Da der Film zu einem Kassenschlager avancierte, steht nun eine Fortsetzung an, die einmal mehr allenfalls leidlich unterhaltsame Konfektionsware bietet.
Gerade als im Leben des Terrier-Mischlings Max (Originalstimme: Patton Oswalt/deutsche Stimme: Jan Josef Liefers) endlich wieder etwas Ruhe einzukehren scheint, muss der treue Vierbeiner eine weitere Veränderung verkraften. Sein Frauchen Katie (Ellie Kemper/Stefanie Heinzmann) hat geheiratet und bekommt ein Baby. Da Max lärmende Kinder nicht leiden kann, steht er dem neuen Familienmitglied zunächst sehr skeptisch gegenüber. In Windeseile gewinnt der kleine Liam allerdings das Herz des Terriers, der sich fortan immer häufiger um die Sicherheit des Knirpses im gefährlichen Grossstadtdschungel sorgt. Seine Bedenken begleiten ihn auch bei einem Ausflug aufs Land.
Während Max und sein zotteliger Freund Duke (Eric Stonestreet/Dietmar Bär) Bauernhofluft schnuppern, unterläuft der Zwergspitz-Dame Gidget (Jenny Slate/Jella Haase) ein folgenschweres Missgeschick. Das Lieblingsspielzeug ihres heimlichen Schwarms Max landet versehentlich in einer Wohnung voller Katzen, aus der die Hündin es mit einem Trick wieder herausholen will. Das wuselige Kaninchen Snowball (Kevin Hart/Fahri Yardim) plant unterdessen die Befreiung eines weissen Tigers aus der Gefangenschaft eines brutalen Zirkusdirektors.
Chris Renaud (Ich – Einfach unverbesserlich), der schon beim Vorgänger Regie führte und im zweiten Kapitel inszenatorische Unterstützung von Jonathan del Val erhielt, fährt den Hang zum hyperaktiven Treiben dieses Mal etwas zurück. Auch in Pets 2 gibt es temporeiche Actionsequenzen. Insgesamt sind sie aber ausgewogener auf den Film verteilt und werden etwas häufiger von ruhigeren Momenten abgelöst. Die Figuren sind nach wie vor knuffig. Einige Gags treffen sicher ins Ziel. Unterschiedliche Schauplätze sorgen für Abwechslung. Und die bonbonfarbenen Bilder erfreuen das Auge.
Wie schon im ersten Teil fühlt sich die Handlung, deren drei Stränge am Ende auf eher holprige Weise zusammengeführt werden, allerdings arg gehaltlos an. Obwohl das Drehbuch von Brian Lynch etwa mit Max‘ überfürsorglicher Helikoptermentalität spannende Einfälle vorzuweisen hat, trägt das Animationsabenteuer seine Botschaften ohne Esprit vor und gestaltet die emotionalen „Höhepunkte“ leider wenig liebevoll. Für den schnellen Genuss reicht das wahrscheinlich aus. Pets 2 ist aber gewiss kein Film, den man nach dem Kinobesuch noch lange mit sich herumträgt.
Dein Film-Rating
Kommentare
Gelungener 2te Teil, hat mir seht gut gefallen, empfehlenswert für alt und jung
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung