Bad Spies USA 2018 – 117min.
Filmkritik
Spioninnen wider Willen
Mila Kunis und Kate McKinnon in einer Spionage-Komödie, der es leider an Witz fehlt.
Audreys (Mila Kunis) Boyfriend Drew (Justin Theroux) hat vor kurzem mit ihr via SMS Schluss gemacht. Am Boden zerstört und wütend will sie gerade seine sieben Sachen in Flammen hochgehen lassen, als Drew zurückkehrt, nur um vor ihr brutal ermordet zu werden. Es stellt sich heraus: Drew war ein Spion, dessen letzter Wunsch es war, dass Audrey ein gewisses „Paket“ in Wien abliefert. Zusammen mit ihrer besten Freundin Morgan (Kate McKinnon) startet sie ihren geheimen Auftrag, der die beiden Amateurspioninnen in halb Europa in Lebensgefahr bringt.
Auf den ersten Blick sieht The Spy Who Dumped Me, eine Parodie auf die James Bond Filme der 70er-Jahre wie The Spy Who Loved Me (von dem der Titel abgeleitet wurde), vielversprechend aus. Eine weibliche Perspektive auf solche Macho-Streifen, das wäre doch frisch und interessant? Die Regisseurin Susanna Fogel, sie schrieb mit David Iserson auch das Drehbuch zu Bad Spies, wie der Film auf Deutsch heisst, schafft es aber leider nicht, das Genre neu zu definieren.
Die Chemie zwischen den bewährten Komödiantinnen Mila Kunis und Kate McKinnon funktioniert zwar, aber auch sie erliegen dem banalen und stellenweise sogar verwirrenden Drehbuch. Im Laufe der Geschichte um einen Flashdrive, der möglicherweise wichtige Information enthält, wie ein schrecklicher Terroranschlag verhindert werden kann, werden die Grenzen zwischen Gut und Böse derart verwischt, dass sie unerkennbar werden und wir nie genau wissen, welchen Figuren wir eigentlich die Daumen drücken sollen.
Der grösste Faux-Pas ist aber, dass es dem Film an Humor mangelt. Das Drehbuch will schräg daherkommen, aber die Witze wirken oft nur geschmacklos und abschätzig. Europäer werden als vollgedröhnte Technofans oder Exhibitionisten dargestellt und Amerikanerinnen sind Selfie-süchtige Touristinnen ohne Sinn für Kultur, die an Statuen twerken oder am hellichten Tag in einen Brunnen kotzen. Die besten komischen Momente liefert Kate McKinnons Improvisationstalent, das alleine aber die schwache Story auch nicht retten kann.
Kleinstauftritte von Comedy-Legenden wie Jane Curtin (Saturday Night Live), Paul Reiser (Mad About You) oder Fred Melamed (Fargo) lassen in der Mitte des Films Hoffnung auf einen fulminanten Schluss aufflackern, aber ihnen wird nicht genug Zeit gegönnt, um den Braten fett zu machen. Bad Spies ist eine verpasste Chance, eine spannende Action-Komödie aus weiblicher Sicht zu erzählen.
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Kommentare
Rasante Story die schon nach der ersten Minuten Vollgas gibt.Die Figuren sind witzig aber sehr oft auch nervig gezeichnet.Die Story ist wie gesagt Rasant aber auch voraussehbar und etwas über laden.
Zuletzt geändert vor 4 Jahren
"The Spy Who Dumped Me" ist nicht stimmig, zu abschweifend, ja unausgegoren, dafür die Action erstaunlich gut gemacht. Alles in allem gerade noch so erträglich.
Durchschnittliche Actionkomödie, die nichts Neues bietet, aber dennoch gut unterhält.
Häufig etwas gar ausgefallen und daher auch nicht immer sehr glaubwürdig, dafür aber umso witziger. Wer mit der richtigen Einstellung in diesen Film geht, wird sicher nicht enttäuscht werden.
6.5/10
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