Waldheims Waltzer Österreich 2018 – 93min.

Pressetext

Waldheims Waltzer

«Waldheim nein, Waldheim nein!» skandiert eine Menschenmenge 1986 im Zentrum von Wien. Ruth Beckermann war eine der Aktivistinnen, die die Wahl von Kurt Waldheim, dem ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, zum österreichischen Bundespräsidenten verhindern wollten, und begab sich mit Kamera und Mikrofon hinein in die Abgründe der österreichischen Seele. Mehr als dreissig Jahre später analysiert die Filmemacherin mit ihren eigenen Bildern und mit einer Fülle an Archivmaterial diesen Wendepunkt der österreichischen Nachkriegsgeschichte.«Anhand von klug ausgewähltem, internationalem TV-Archivmaterial rekonstruiert dieser dokumentarische Essay den Verlauf der hitzigen Debatte bis zum zweiten Wahlgang im Juni 1986. Zu den Positionen der verschiedenen Akteure – Ausschnitte aus Pressekonferenzen des Jüdischen Weltkongresses, Debatten in der UN-Generalversammlung, Anhörungen im US-Kongress sowie Verlautbarungen der Österreichischen Volkspartei und ihres Kandidaten – gesellt sich der subjektiv-analytische Kommentar 
von Ruth Beckermann.» (Berlinale) Bestimmt, ruhig und messerscharf zeigt die Filmemacherin auf, wie sich Waldheim aus der Verantwortung zu winden versuchte und es ihm dank «österreichischer Geschmeidigkeit», wie Beckermann seinen arroganten Charme nennt, auch über lange Zeit hinweg gelang. WALDHEIMS WALZER ist ein beklemmend aktuelles Lehrstück über das Schüren von Emotionen, über die Schaffung von Feindbildern und über den Kampf um die Deutungshoheit von Fakten.

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