Suicide Tourist Dänemark, Frankreich, Deutschland, Norwegen, Schweden 2019 – 90min.
Filmkritik
Auf der Flucht mit Nikolaj Coster-Waldau
Als Max eines Tages auf das Angebot einer mysteriösen Sterbehilfeorganisation aufmerksam wird, fackelt er nicht lange und macht sich direkt auf den Weg zu einem abgelegenen Hotel, wo er seine letzte Reise antreten soll. Doch was in den Ohren des suizidalen Versicherungsdetektivs nach einem würdevollen Ausweg aus seinem von Schmerzen bestimmten Leben klingt, erweist sich schon bald als psychedelischer Höllentrip.
Die von Max entdeckte Sterbehilfeorganisation lockt mit dem Versprechen, ein schönes und ehrenvolles Lebensende mit professioneller Begleitung zu ermöglichen. Tatsächlich gibt es dabei aber einen Haken: Wer den Vertrag mit dem abgelegenen Hotel Aurora erst einmal unterschrieben hat, für den gibt es kein Zurück mehr. Für Max, der sich nichts mehr wünscht, als sterben zu können, kein Grund zu zögern. Schon bald aber ereignen sich im kühl wirkenden Hotel unheimliche Dinge, die ihn immer mehr an seiner Entscheidung zweifeln lassen...
Spätestens nach dem durchschlagenden Erfolg der HBO-Serie Game of Thrones geniesst der Däne Nikolaj Coster-Waldau, der darin Jaime Lannister verkörpert, grosses internationales Ansehen. In seiner Heimat wurde er bereits im Jahr 1994 dank der Hauptrolle in Nachtwache als herausragender Filmstar gefeiert. 2019, rund 15 Jahre später, beehrte er die Jubiläumsausgabe des Zurich Film Festival mit seiner Anwesenheit und dem Film Suicide Tourist, in dem er sich als Versicherungsdetektiv Max Isaksen verkörpert, dessen Dasein von einem persönlichkeitsverändernden Hirntumor bedroht wird.
Wer sich unter Suicide Tourist einen mit investigativen Elementen durchzogenen Thriller über den Sinn und Unsinn von Sterbehilfen erhofft, ist bei diesem Film auf der falschen Spur. Was im ersten Moment wie ein klassischer Thriller anmutet, gleitet nämlich bereits nach kurzer Zeit in das Mystery-Genre ab. Kinogänger, die sich auf diesen fliessenden Übergang ins Psychedelische einlassen können und wollen, sind kurzweilige 90 Minuten gegönnt, in denen immer wieder neue Haken geschlagen werden. Während der Ausgang der Geschichte sowie der eine oder andere Special Effect wohl längst nicht jeden Zuschauer überzeugen dürfte, ist die ungebrochene Spannungssteigerung sowie Nikolaj Coster-Waldaus Performance durchaus lobenswert.
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