Bloodshot USA 2020 – 110min.

Filmkritik

Auferstanden von den Toten

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Vin Diesel als Superheld mit Erinnerungslücken: Die Comic-Verfilmung Bloodshot zeigt den Fast and Furious-Star in der Rolle eines toten Soldaten, der mithilfe von Nanotechnologie zu einer übermenschlichen Killermaschine mutiert. Allzu viel Laune bereitet der trashige Reisser leider nicht.

Nach dem Erfolg der Marvel- und DC-Adaptionen war in den letzten Jahren aus diversen Richtungen von Plänen zu verbundenen Erzähluniversen zu hören. Manche Vorhaben wurden allerdings schon früh wieder verworfen. Auch Bloodshot sollte Teil einer Reihe werden, die auf Verfilmungen aus dem Verlagshaus Valiant Comics basiert. Da jedoch unterschiedliche Studios die Kinorechte für einzelne Titel erwarben, ist von einem grossen Franchise inzwischen nicht mehr die Rede.

Vin Diesel spielt in der von Dave Wilson inszenierten Mischung aus Science-Fiction-Thriller und Actioner den US-Elitesoldaten Ray Garrison, der nach einem erfolgreich verlaufenen Einsatz in Kenia mit seiner Ehefrau Gina (Talulah Riley) die malerische Amalfiküste erkunden will. Die schöne Zweisamkeit wird allerdings vom durchgeknallten Martin Axe (Toby Kebbell) gestört, der das Paar kaltblütig tötet.

Ohne Erinnerung an das Geschehene kommt Ray in den Forschungsräumen des RST-Konzerns zu sich, wo ihm der Wissenschaftler Dr. Harting (Guy Pearce) erklärt, dass man ihn wiederbelebt habe und sein Körper durch in den Blutkreislauf eingespeiste Nanoroboter nun mit enormer Stärke und Selbstheilungskräften ausgestattet sei. Als Bruchstücke des brutalen Mordes in Rays Bewusstsein dringen, nimmt er Reissaus, um sich am Killer zu rächen.

Bloodshot hat genau einen grossen Twist zu bieten, der dem kruden Plot im Mittelteil etwas Würze geben könnte. Dummerweise schaltet das Drehbuch aus der Feder von Jeff Wadlow und Eric Heisserer nach der Enthüllung aber fast nur noch auf Autopilot. Die alles andere als komplexe Verschwörung, in der sich der Protagonist wiederfindet, läuft auf ein erwartbares, mit bescheidenen Computereffekten zugekleistertes Finale hinaus.

Obwohl Ray in eine existenzielle Krise mit Frankenstein-Anklängen hineinschlittert, wird wenig Zeit darauf verwendet, seinen emotionalen Ausnahmezustand greifbar zu machen. Vin Diesels eher beschränktes Spiel trägt seinen Teil dazu bei, dass sich das Dilemma des wiedererweckten Supersoldaten nie richtig vermitteln will.

Visuelle Kabinettstückchen – etwa ein von Mehlstaub erfüllter Autotunnel – kommen immer mal wieder zum Einsatz. Viele Actionszenen leiden jedoch massiv unter einem hektischen Schnitt, der für Desorientierung sorgt. Komplettiert wird das eher ernüchternde Gesamtbild von einem klischierten Ensemble an Nebenfiguren, aus dem bloss gelegentlich der quirlige, überdeutlich als lustiger Sidekick etablierte Computerspezialist Wilfred Wigans (Lamorne Morris) heraussticht. Potenzial hat auch die ebenfalls von Harting aufgerüstete KT (Eiza González). Ein spannendes Profil bleibt der jungen Frau aber verwehrt.

04.03.2020

2

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Kommentare

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Patrick

vor 3 Jahren

Die Story kommt ziemlich wirr daher und das ganze wurde hektisch zusammen geschnitten.Aber Vin Diesel spielt so cool das Bloodshot dennoch Spass macht und das Finale hat es in sich.Dafür gibts von Mir 3.1/2 Sterne von 5.

Zuletzt geändert vor 3 Jahren


elelcoolr

vor 4 Jahren

Der Film bietet interessante Ansätze, die irgendwie in der Belanglosigkeit verschwinden. Das beschränkte Können des Hauptdarstellers ist auch nicht gerade förderlich. Einen gewissen Unterhaltungswert kann ich aber nicht absprechen.


navj

vor 4 Jahren

„Bloodshot“ ist in erster Linie ein Vin-Diesel-Vehikel. Mit vielen CGIs angereichert darf Vin seinen wuchtigen Körper in unzählige Kämpfe werfen und dabei lockere Sprüche von sich geben. Dies ist soweit nichts Neues und dies gilt auch für die Story, welche leider keine Überraschung bietet.


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