Peter Hase 2 - Ein Hase macht sich vom Acker Australien, USA 2020 – 94min.

Filmkritik

Ein Hase geht auf Reisen

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Bea (Rose Byrne) und Thomas McGregor (Domhnall Gleeson) geben sich vor versammelter Familie, Freunden und ihren Häschen das Jawort und bilden mit ihren vierbeinigen Nachbarn eine Familie. Thomas und Peter (Englische Stimme: James Corden/Deutsche: Christoph Maria Herbst) haben eine Art Waffenstillstand vereinbart, der von ihrer Liebe für Bea und Gemüse angetrieben wird. Aber der schelmische Hase kann seinem Ruf als kleines Schlitzohr einfach nicht entfliehen. Als der einflussreiche Verleger Nigel Basil-Jones (David Oyelowo) Beas Bücher in die Neuzeit transportieren will, macht sich Peter nach London auf, um vom Geschäftsmann nicht zum Bösewicht abgestempelt zu werden. Als er auf den Dieb Barnabas (Lennie James/Axel Lutter) stösst, der mit einer Gruppe von schlauen Kätzchen unterwegs ist, muss sich Peter einige existenzielle Fragen stellen.

Der erste «Peter Hase»-Film war 2018 einer der erfolgreichsten Kinofilme des Jahres. Die visuell gelungene Mischung aus Animations- und Realfilm spielte weltweit über 323 Millionen Franken ein. Eine Fortsetzung war deshalb unvermeidlich. Das Interessante an ihr ist nun aber, wie sehr sich die Fortsetzung, wieder unter der Regie von Will Gluck (Easy A, Friends with Benefits) auf die Schippe nimmt. Als Bea den Verlockungen des Ruhms zu erlegen scheint, meint sie besorgt: «Meine Bücher bedeuten mir alles. Ich würde mich im Grab umdrehen, wenn aus ihnen ein kommerzielles Hipster-Fest gemacht würde, wahrscheinlich von einem Amerikaner». Ein gewisses Augenzwinkern und Selbstkritik tut zwar jeder Filmfortsetzung gut, aber «Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker» kann nicht genug davon kriegen. Die Zuschauer des englischen Originaldialogs finden sogar einige Giftspritzen, die in Richtung von James Corden (Cats, The Prom) und dessen polarisierendem Talent abgefeuert werden. «Ich stelle mir Peter mit einer ziemlich nervigen Stimme vor», fantasiert Verleger Basil-Jones über die Hauptfigur in Beas Büchern.

Viele der Witze beziehen sich auf den ersten Film, wie zum Beispiel der von Scheinwerfern hypnotisierte Hirsch oder der Gockel, der glaubt, er lasse jeden Morgen die Sonne aufgehen. Man spielt halt all die grossen Hits und fällt damit gerade in die eigene Falle, die der Kommerzialisierung, über die sich der Film lustig macht. «Peter Hase 2» will den «Feufer», oder in diesem Fall das «Rüebli» und das «Weggli» und das ist halt manchmal problematisch.

Aber, die Animation ist grossartig, die Häschen sind so flauschig, dass man sie am liebsten streicheln möchte und sie fügen sich nahtlos in die Realfilm-Szenen ein. Amüsant ist auch der Running Gag des singenden Eichhörnchens (Tim Minchin), das immer zur richtigen Zeit den richtigen Song auf Lager hat, um Peters Gefühle zu untermalen und auf einem sonntäglichen Bauernmarkt haben Peters Schwestern Flopsy (Margot Robbie/Heike Makatsch), Mopsy (Elizabeth Debicki/Jessica Schwarz) und Wuschelpuschel (Aimee Horne/Anja Kling) ihren grossen Auftritt. Wer den ersten «Peter Hase»-Film mochte, wird vom zweiten nicht enttäuscht werden.

01.07.2021

3

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Kommentare

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Julia

vor 3 Jahren

Zu kitschig für Erwachsene. Der 1. Film schaute ich wenigstens zu Ende. Aber man kann ja, bei dieser Fortsetzung, den Kids einen Gefallen tun (sie zu begleiten)


Patrick

vor 3 Jahren

Netter und Temporeicher Familien Spass der für Filmfans von Peter Hase.1 und Christopher Robin geeignet ist.Die Machart des Filmes ist vom Feinstem verpackt mit einem sympathischem Darsteller~Cast.Die Schluss~Szene des Filmes:Die Befreiung der Tiere kommt etwas in Bond Manier daher,macht daher Lust auf das neue 007 Abenteuer.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 3 Jahren


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