100 Minutes 2021
Filmkritik
100 Minutes
Filipp Olegowitsch Jankowski überraschte bei der Weltpremiere auf der Piazza Grande in Locarno mit seiner auf Italienisch gehaltenen Dankesrede für die Einladung. Weniger dankbar kann die Figur sein, die er im präsentierten Film verkörpert: Er spielt Ivan Denisovich, der wie Tausende sowjetische Soldaten gegen die Nazis kämpften und ihr einziges Verbrechen darin bestand, dass sie von den Nazis gefangen genommen wurden. Ganze zehn Jahre Zwangsarbeit im sowjetischen Gulag musste Ivan erdulden. «100 Minutes» ist damit die Verfilmung des berühmten Romans von Aleksandr Solzhenitsyn «Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch» und ist eine Schilderung die unter die Haut geht: Die unfassbaren körperlichen und seelischen Herausforderungen sind kaum zu ertragen und brennen sich langsam in Ivan ein, der dabei versucht den Verstand und die «Menschlichkeit» nicht zu verlieren.
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung