Eiffel In Love Frankreich 2021 – 108min.

Filmkritik

Holz und Metall

Filmkritik: Nicole Janssen

Gustave Eiffel ist ein bekannter Ingenieur im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Nach grösseren Projekten wie dem Bau der Eisenbahnbrücke über die Garonne in Bordeaux wird Gustave beauftragt, Frankreichs Wahrzeichen zu konzipieren. Die Idee eines stählernen Turm missfällt ihm zunächst, doch er entscheidet sich schliesslich doch dafür und beginnt mit der Planung. Mit einer vom heute bekannten Eiffelturm abgewandelten Form und einer noch verblüffenderen Bauhöhe nimmt er an der Weltausstellung zum hundertjährigen Jubiläum der Französischen Revolution teil und erhält dadurch finanzielle Unterstützung für die Umsetzung des Bauwerks.

Bei der Unterredung mit dem Minister trifft Gustave (Romain Duris) auf Adrienne (Emma Mackey), die im Laufe des Films immer präsenter wird. Was mit einem Rückblick beginnt, eröffnet uns den Einblick und das Verständnis, weswegen sich Gustave distanziert gegenüber der verheirateten Adrienne verhält. Die Darstellung von Gustave (Romain Duris) und Adrienne (Emma Mackey) könnte man als steif und distanziert beschreiben, was es auch sehr gut trifft, da die beiden eine nicht vollendete Vorgeschichte teilen und Adrienne sich in der Ehe mit Gustaves ehemaligem Freund befindet. So ist die Entwicklung, die die beiden Charaktere durchlaufen unglaublich schön mit anzusehen, da sie sich von allen Normen und dem gesellschaftlichen Druck distanzieren und zueinander stehen.

Die Bildsprache ermöglicht ein geschmeidiges Durchlaufen der filmischen Atmosphäre: Primär wird Wert auf den amerikanischen Bildausschnitt, in der Person gut wahrzunehmen ist und die Totale gelegt, welche einen weiten Ausblick auf dem Turm zeigt. Somit wirken die Kostümierungen und die Darstellung der Bauarbeiten modernisiert, jedoch authentisch.

Wer nun eine Dokumentation und eine bildliche Darstellung von Fakten erwartet, wird mit seiner Filmwahl nicht glücklich. Der Fokus des Films liegt ganz eindeutig auf der Romanze der beiden Hauptfiguren: Bauarbeiten, innerfamiliäre Konflikte und die finanziellen Sorgen die den Ingenieur plagen werden nur angeschnitten. Was jedoch nicht bedeutet, dass Gustave nur auf die Liebesgeschichte reduziert wird.

Die ellipsenartigen Zeitsprünge in die Vergangenheit werden gezielt und verständlich eingesetzt und verbinden nach und nach alle Puzzleteile der Liebesgeschichte, was metaphorisch eine Parallelität zum Bau des Turms erzeugt. Der Film endet, wie er begonnen hat und rundet damit diese kleine Hommage an den Schöpfer des Wahrzeichens ab: Mit dem Turm, der jährlich sieben Millionen Besucher anlockt.

26.11.2021

4

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Kommentare

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Chraebu58

vor 2 Jahren

Lahm lahm lahm schade mehr erwartet


Schindler72

vor 3 Jahren

Grosses Filmkino
Habe den Film am FFFH (Filmvestival) gesehen und war vom ersten Augenblick begeistert! Eine grandiose Verfilmung der Geschichte um die Entstehung des Eiffelturms und seines Nsmengebers mit Topschauspielern. Wenn dieser Film nicht Oscarnominiert wird verstehe ich die Welt nicht mehr. Unbedingt im Kino auf der Grossleinwand ansehen!Mehr anzeigen


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