Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse Grossbritannien, USA 2021 – 142min.
Filmkritik
Vom Liebhaber zum Diktator
Die dritte Folge dieser «Harry Potter» Ableger ersetzt Johnny Depp mit Mads Mikkelsen als Bösewicht Grindelwald, der einerseits die Wizarding World übernehmen will, andererseits aber Dumbledores grösstes Geheimnis birgt.
Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs ist auch die Wizarding World der Gefahr ausgesetzt, Opfer eines selbstverliebten Diktators zu werden, denn Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) nimmt den Kampf mit den nichtmagischen Menschen, den Muggels, auf. Professor Albus Dumbledore (Jude Law), mit dem Grindelwald als junger Mann eine Beziehung hatte und mit dem ihn noch immer ein magischer Bund verbindet, ist allein nicht mächtig genug, seine Jugendliebe aufhalten zu können. Deshalb bittet er den Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne), die unerschrockene Hexe Eulalie Hicks (Jessica Williams) und den Muggel-Bäcker Jacob Kowalski (Dan Fogler) um Unterstützung, um Grindelwalds Egotrip zu stoppen.
Wie schon seine zwei «Phantastische Tierwesen» Vorgänger wurde auch der dritte von fünf Filmen dieser Reihe von J.K. Rowling und dem versierten «Harry Potter» Drehbuchautor Steve Kloves geschrieben. Seit Rowling 2007, kurz nach der Veröffentlichung ihres letzten «Harry Potter» Buchs, verkündete, dass Dumbledore schwul sei, haben die Fans auf diesen Film gewartet. Doch «Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse» hält nicht, was er verspricht. Der Film öffnet zwar mit einem Treffen zwischen den ehemaligen Liebhabern Dubledore und Grindelwald, aber die Szene, in der es von unbewältigten Gefühlen nur so knistern sollte, fällt flach. Anstatt Funken sprühen zu lassen, oder die Beziehung mittels Rückblenden auszuarbeiten, werden die Zuschauer mit langen und langweiligen Dialogen abgespeist. Dies ist Dumbledores Coming-Out Film! Nur fehlen ihm die Subtilität und Tiefe, die er verdient. Das Problem ist nicht Dumbledores Geheimnis, sondern dass nicht darüber gesprochen wird.
Ebenfalls problematisch ist die Neu-Besetzung von Grindelwald, der in den ersten beiden Filmen von Johnny Depp gespielt wurde. Als dieser jedoch von seiner Frau Amber Heard des Missbrauchs angeklagt wurde, wurde ihm vom «Phantastische Tierwesen» Studio Warner Bros. nahegelegt, seine Rolle in dieser Serie aufzugeben. Mikkelson, nicht erst seit «Hannibal» ein erfahrener Darsteller von Schurken aller Art, spielt die Rolle zwar gut, aber seine Energie ist eine ganz andere als die von Depp. Grindelwald wird in diesem Film als Faschist etabliert, dessen Hass für die Muggels Parallelen zum Fremdenhass der Nazis aufzeigt. Er kandidiert als Vorsteher der internationalen Vereinigung der Zauberer, aber sein wahres Ziel ist eine Dominanz der ganzen Welt. Um das zu verhindern, versammelt Dumbledore eine Gruppe von Zauberern und Hexen und lädt diese nach Hogwarts ein, um sich vorzubereiten. Ein grossartiger Moment für Potter Fans. Der Anblick der Schule, in der Harry so viele seiner Abenteuer erlebte, ist für den Zuschauer wie eine Art Heimkehr.
Einige der wichtigsten Figuren dieser Filme und der Wizarding World sind natürlich die phantastischen Tierwesen und in «Dubledores Geheimnisse» steht der Qilin in Zentrum der Intrige. Diese Kreatur ist eine Mischung zwischen Drachen und Pferd, die die Fähigkeit hat, die Güte eines Herzens zu erkennen und zu entscheiden, ob jemand gut oder böse ist. Kein Wunder, dass Grindelwald neben den Muggels auch den Qilin den Krieg erklärt hat. Und dann ist da der Manticore, eine dreiäugige Mischung zwischen Krabbe und Skorpion, die keine guten Absichten hat. Fan-Favoriten der früheren Filme wie der Niffler, der jetzt einen Namen hat und Teddy heisst, sind mit dabei und das Zweiglein Picket der Bowtruckle ist noch immer Newts rechte Hand.
«Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse» ist ein ambitionierter Film mit gutem Humor und genügend Harry Potter Referenzen, dass er uns in diese Welt, die wir vermisst haben, zurückversetzen kann. Aber, die Serie scheint nicht zu wissen, was sie mit all ihren Figuren anfangen soll. Der Film ist voll von halb-fertigen Nebenhandlungen und einige davon werden schon in diesem Film abgeschlossen, als würde es nicht noch zwei weitere Folgen in dieser Serie geben.
Dein Film-Rating
Kommentare
Mit Dumbledors homosexuellem "Geheimnis" eröffnet der Film ganz in der Manier von Hollywoods linker LGBT Agenda. Spätestens als der Film dann
in das Berlin der 1930-er Jahre schwenkt, mit nazimässiger Kulisse & Stimmung und mit Grindelwald als Hitler, habe ich innerlich abgehängt. Das bezaubernde, beschwingende Feeling der Franchise ist weg, stattdessen Düsterkeit pur und linke LGBT-Gehirnwäsche.
Spoiler: Dann erfährte man, dass Dumbledors Bruder sein Baby aussetzte, so dass sein Sohn verbittert, verlassen, voller Hass aufwächst. In den Jahren danach ignoriert der Vater eiskalt alle Hilferufe seines Sohnes. Kann mir nicht vorstellen, dass Dumbledor sowas zugelassen hätte. Es passt genauso wenig ins Harry Potter Universum wie Adolf Hitler oder das unpassende 'Coming-Out'. Hollywood übt enormen Druck auf die Produzenten aus, derzeit LGBT Indoktrination wo man hinsieht.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 2 Jahren
Fakt ist; so weiss der Harry Potter-Leser, das Grindelwald von Albus Dumbledore getötet wurde. So gesehen ist es interessant zu wissen wie es dazu gekommen ist.
Über dies wie es sich entwickelt ha sich natürlich streiten.
Viel interessanter ist doch auch zu sehen warum Voldemort und Grindelwald was gemeinsam hatten, beide hassen die Muggels und beide wollen die Welt regieren.… Mehr anzeigen
Gute Mischung aus Spannung & tollen Charakteren. Wurde nie langweilig - trotzdem konnte man immer wieder mal durchatmen. Dieses Mal mit einigermassen geschlossenem Ende, was ein Pluspunkt für mich ist. Starke Empfehlung!
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