Loving Highsmith Deutschland, Schweiz 2021 – 83min.
Kurzbeschreibung
Patricia Highsmith (1921-1995) hinterliess bei ihrem Tod über 50 nicht publizierte Notiz- und Tagebücher. Die Filmemacherin Eva Vitija hat diese gelesen und darin eine liebenswert andere Person entdeckt als die verbitterte Eremitin, als die man die Autorin kannte. In ihrem Film setzt sie Highsmiths Romane in Bezug zu deren lange geheim gehaltenen lesbischen Liebesleben. Angereichert wird ihr Film durch Ausschnitte diverser Highsmith-Verfilmungen sowie Interviews mit einigen ihrer Weggefährtinnen.
Kinostart
Deutschschweiz: 10. März 2022
Romandie: 13. April 2022
Tessin: 13. Oktober 2022
Streaming-Angebote
Regie
Darsteller
Details zum Film
Regie
Cast (Schauspielerinnen und Schauspieler)
Credits
Buch: Andres Veiel, Eva Vitija, Sabine Gisiger
Kamera: Siri Klug
Montage: Rebecca Trösch
Musik: Noël Akchoté
Produzent/In: Carl-Ludwig Rettinger, Franziska Sonder, Lino Rettinger, Maurizius Staerkle-Drux
Verleiher: Filmcoopi Zürich
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Kommentare
Nach dem Film möchte ich endlich mal Hitchcocks strangers on a train ansehen.
Oder The Boy who followed Ripley lesen.
Übrigens: Spoileralarm ein Phänomen erst seit dem Internet. Am Samstag in Zürich erstmals Tagung zum Thema.
Die Tagebücher und Notizbücher von Patricia Highsmith (1921-1995) bildeten die Basis für diesen Dokumentarfilm über die weltberühmte Autorin. Der Regisseurin Eva Vitija ist es verdienstvollerweise gelungen, mit Lebensabschnittspartnerinnen und Familienmitgliedern von Highsmith einfühlsame Interviews zu führen. Tagebuchzitate, Interviews sowie Ausschnitte aus den Verfilmungen von Highsmiths Romanen werden verwoben zu einem Kaleidoskop, blickend auf das Privatleben der lesbischen Autorin.
Es entfaltet sich eine Biografie, welche in der prüden Nachkriegszeit typisch war für viele lesbische Frauen und schwule Männer. Highsmith sah sich gezwungen, ein Doppelleben zu führen. Partnerschaften scheiterten oder mussten geheim gehalten werden. Gegen Ende des Lebens blieb Einsamkeit. ‘Loving Highsmith’ erzählt sowohl die Biographie eines Weltstars der Literatur wie auch eindrückliche queere Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Soweit so gut. Aber ist ‘Loving Highsmith’ ein guter Dokumentarfilm geworden? Nein. Er krankt an formalen Unzulänglichkeiten. Und vielleicht an einem zu kleinen Budget? Zwei Beispiele: Regisseurin Eva Vitija hatte die Idee, sich selbst als subjektive Stimme einzubringen – aber ohne dass man sie sieht. Verwirrend. Welche Stimme hört man jetzt gerade? Die Erzählerin des Films, die Regisseurin, eine gelesene Passage aus Highsmiths Tagebuch? Zu oft sind die verschiedenen Stimmen aus dem Off nicht auseinander zu halten.
Und dann die Musik. Die Sologitarre des französischen Komponisten Noël Akchoté, welche den gesamten Film begleitet. Krampfhaft versucht er in einer Art freier Improvisation Bezug zu nehmen auf die Lebensorte von Patricia Highsmith (USA, London, Frankreich, Tessin etc). Einfach nur schrecklich.
Die Bücher von Patricia Highsmith sind sowohl qualitativ hochstehend wie auch unterhaltend und spannend. Das hat sie so erfolgreich gemacht. Dem Dokfilm ‘Loving Highsmith’ gelingt dies nicht. Inhaltlich qualitativ ja – unterhaltend und spannend nein. Schade.… Mehr anzeigen
Watchlist
Kinoprogramm
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