Zoe und Sturm Frankreich 2021 – 109min.
Filmkritik
Leben im Galopp
Der französische Regisseur Christian Duguay erzählt die bewegende Geschichte eines Teenagers, die zwischen Pferderennen und einem intimen Drama angesiedelt ist.
Die junge Zoé ist eine begeisterte Reiterin. Auf dem Landgut ihrer Eltern (Mélanie Laurent und Pio Marmaï) hat sie jeden Tag mit den Pferden zu tun und träumt davon, Jockey zu werden. Doch ein tragisches Ereignis durchkreuzt die Pläne des jungen Mädchens. Zoé muss ihre Familie enger zusammenschweissen und Mut beweisen, um die Prüfungen des Lebens zu meistern.
Der Regisseur Christian Duguay, von dem auch «Jappeloup» (2013) stammt, lebt sich anscheinend in der Welt des Pferdesports ein. Diesmal baut er seine Geschichte aus der Perspektive eines Kindes auf. Auf den ersten Blick ist sie recht einfach, aber sie ist tiefgründig genug, um Interesse zu wecken. Durch die geschickte Vermischung von Familiendrama und Sportfilm gelingt es Duguay, eine ansprechende Geschichte über das Überschreiten der eigenen Grenzen, die Schwierigkeit, die Zweifel der Jugendzeit zu überwinden, und den Mut, der dazu erforderlich ist, zu erzählen.
Das Drehbuch bietet viele gute Gefühle und eine bewegende Besetzung. Besondere Erwähnung verdienen die drei jungen Schauspielerinnen, die Zoé in drei verschiedenen Altersstufen verkörpern: Carmen Kassovitz, Charlie Paulet und June Benard. Jede von ihnen prägt auf ihre Weise die körperliche, aber vor allem die psychologische Entwicklung ihrer gemeinsamen Figur. Mélanie Laurent und Pio Marmaï sind in ihrer Rolle als Eltern ebenfalls nicht zu unterschätzen. Der Film leistet sich sogar den Luxus, internationale Schauspieler wie Danny Huston zu engagieren - warum auch nicht?
Der Film ist eine Mischung aus traditioneller Regie und Kameraarbeit und einem einfachen Drehbuch, was zumindest anfangs zu einem wenig mitreissenden Tempo führt, doch glücklicherweise nimmt der Film schliesslich Fahrt auf. Die persönlichen und kollektiven Herausforderungen sind miteinander verflochten, das Herzklopfen bei den Rennen nimmt zu, so dass man das nötige Engagement aufbringt, um mit den Figuren, die lange eingeführt werden, mitzufiebern. Auch wenn der Film «Zoe und Sturm» die Filmlandschaft nicht auf den Kopf stellen wird, machen die aufrichtige, inspirierende Geschichte und die engagierten Darsteller dies geschickt wieder wett.
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