Filmkritik
Ausufernde Gewalt im Bowlingcenter
Als der Vater stirbt, bietet der ehrgeizige Polizist Guillaume seinem verstossenen Halbbruder Armand die Leitung der von ihm geerbten Bowlingbahn an. Das Erbe ist allerdings kein Segen: die Beiden geraten in einen atemberaubenden Strudel der Geschehnisse. Ein sehr düsterer Film Noir der Kultregisseurin Patricia Mazuy.
Viele Gemeinsamkeiten haben die beiden Halbbrüder nicht. Einerseits gibt es Guillaume Arieh Worthalter, der Karriere bei der Polizei macht und sein Leben einigermassen im Griff hat. Armand (gespielt von Achille Reggiani) dagegen, ist der jüngere der Beiden und ihm scheint nicht viel zu gelingen. Er streicht Nachts ziellos um die Häuser und weder seine Stelle noch sein Domizil scheinen geregelt. Ausser des gemeinsamen Vaters verbindet die beiden also nicht sehr viel. Nach dem Tod des Vaters Treffen sie wieder aufeinander – allerdings mit einem sehr überraschenden Ausgang.
Es ist bereits der sechste Spielfilm der Französischen Kultregisseurin Patricia Mazuy. Seit drei Jahrzenten ist sie Filmemacherin und nun hat sie diesen sehr dunklen Film gedreht, der vorwiegend in einer nächtlichen Stadt, einer unterirdischen Bowlingbahn oder in einem düsteren Polizeirevier spielt. Toxische Männlichkeit ist das offensichtliche Thema des Films. Genauer gesagt Gewalt, welche den Serienmörder als auch die Jagdgruppe, welche immer wieder bei der Bowlinganlage auftauchen, zu faszinieren scheint. Dies alles ist als Ausgangslage überaus interessant und böte die Chance einer geschickten filmischen Analyse: die expliziten Gewaltszenen und die zu offensichtlich-dargestellten Symboliken und Archetypen allerdings verleiten aber nicht dazu, dass man sich tiefgründig mit den Figuren und der Thematik beschäftigen kann – und so fühlt man sich eher als schaue man einen Montagskrimi als einen Kinofilm.
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