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Les histoires d'amour de Liv S. Schweiz 2023 – 73min.

Filmkritik

Die ewige Jagd nach "dem Richtigen"

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Eine Frau mittleren Alters befindet sich vor dem Ende einer weiteren Beziehung und lässt vergangene Partnerschaften vor ihrem geistigen Auge vorbeiziehen. «Les histoires d'amour de Liv S.» ist eine Tragikomödie der Schweizer Regisseurin und scheinbar ewigen Beziehungsoptimistin Anna Luif.

Seit sie eine Teenagerin war, ist Liv S. (Agnès Delachair) auf der Suche nach dem Richigen, jedoch bisher erfolglos. Ein Jahr nachdem sie glaubte, ihn in John (Rémi Fortin) gefunden zu haben, steht Liv vor einer weiteren Trennung und lässt, in einem manischen Spaziergang durch Zürich, ihre vergangenen Liebschaften Revue passieren. Als eine Gruppe von Teenager:innen ihre Gedanken hört, bekommt Liv Klarheit.

«Es war Liebe auf den ersten Blick. Er glich Bob Dylan, sprach wie Rimbaud. Zudem hörte er mir zu.» Mit diesen kargen Worten beginnt eine von Livs grossen Liebesbeziehungen. Aber ausser dass John viele Celebrities kennt, die ertrunken sind, wissen wir nichts über ihn und über die Beziehung. Denn Anna Luifs neuer Film «Les histoires d'Amour de Liv S.» springt sofort ein Jahr in die Zukunft zum Streit, der Livs Odyssee durch ein seltsamerweise französisch sprechendes Zürich auslöst.

Ach, wenn Liv doch nur wüsste, wie grossartig sie ist, auch ohne Mann! Die charismatische Agnès Delachair bringt diese Figur, eine erfolgreiche Regisseurin, die auch als Sängerin einer Frauenband auftritt, gekonnt zum Leben. Sie kämpft sich durch gängige Klischees von Männern wie der Narziss, der unsichere Softie oder der Selbstdarsteller. Und ja, die eine oder andere Beziehung fiel wohl Livs Eigensabotage zum Opfer, deren Ursache die Auflösung der elterlichen Beziehung sein könnte. Aber das bleibt nur Spekulation! Der Film liefert zu wenig Information, damit das Publikum eine wohl begründete Vermutung anstellen könnte.

13.06.2024

3

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