Lightyear USA 2022 – 107min.
Filmkritik
Bis zur Unendlichkeit und dann noch weiter
«Lightyear» ist der Film, der die Popularität des Buzz Lightyear Spielzeugs aus den «Toy Story» Filmen verursacht haben soll. Ein unterhaltsamer, aber nicht weltbewegender Computer-animierter Science-Fiction Film, mit einer moderaten Prise Pixar-Charme.
Der Space Ranger Buzz Lightyear (Stimme von Chris Evans) und die Astronautin Alisha Hawthorne (Uzo Aduba) führen eine Mission an, die eine Gruppe von Menschen auf der Suche nach neuen Welten ins All schickt. Aber, ihr Raumschiff, Rübe genannt, strandet auf einem schier unbewohnbaren Planeten und Buzz, dessen Fehler die Bruchlandung war, setzt alles daran, sich und seine Crew wieder nach Hause zu bringen. Doch nach unzähligen Versuchen, die beinahe alle Ressourcen seines Teams verschwenden, muss Buzz lernen, dass er auf die Hilfe anderer angewiesen ist.
Die Prämisse von «Lightyear» ist folgende: 1995 kriegt Andy auf Weihnachten einen Spielzeug-Astronauten namens Buzz Lightyear geschenkt. Dieser ist die Action-Figur des Helden aus Andys Lieblingsfilm. «Lightyear» ist dieser Film. Viele von uns haben ein «Toy Story» Prequel oder eine Origin Story von Buzz der Action Figur erwartet. Aber «Lightyear» ist kein «Toy Story» Spin-Off. Er ist ein eigenständiger Film, der Andy und alle anderen Kinder derart beeindruckt haben soll, dass sie nur so nach den Spielzeugen lechzten und ihre bisherigen Favoriten wie Woody zurück in die Spielzeugtruhe schickten.
Buzz ist kein gradliniger Held wie Luke Skywalker. Er ist eher ein Han Solo-Typ, ein egoistischer Hitzkopf, der ständig in Schwierigkeiten gerät, aus denen er von seiner besten Freundin Alisha gerettet werden muss. In den ersten Minuten des Films wird Buzz als nicht teamfähiger Einzelgänger dargestellt, dessen Lernunfähigkeit zur Bruchlandung des Raumschiffs auf einem feindlichen Planeten führt. Nicht gerade eine schmeichelhafte Darstellung des Helden einer Geschichte. Mit einem geschickten Handlungsbogen schafft es Buzz am Ende dieses Films jedoch, unsere Herzen zu gewinnen. Seine ausführliche Selbstbetrachtung macht den Film aber etwas düster und vielleicht wäre etwas weniger Psychologie und mehr Spass angebrachter gewesen.
Nichtsdestotrotz, Nebenfiguren wie Alishas Enkelin Izzy (Keke Palmer) und ihre Gruppe von ausrangierten Weltall Bewohnern, wie die auf Bewährung Entlassene Darby (Dale Soles) oder der ängstliche Fitnessfreak Mo (Taika Waititi) sorgen für Komik. Aber die Roboterkatze Sox (Peter Sohn), die Buzz auf seiner Mission, die Mission zu retten mit schlauem Köpfchen beisteht, ist es, die ständig die Show stiehlt. Man braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um vorhersagen zu können, dass die Sox Actionfigur in diesem Sommer der grosse Renner in den Spielzeugläden sein wird.
Pixar schweift mit «Lightyear» von seinem Kinderfilm-Image ab und liefert einen Computer-animierten Science-Fiction Film, der sich mit live-Action Streifen wie «Der Marsianer» messen will. «Lightyear» ist ein unterhaltsamer, eigenständiger Science-Fiction Film, der gute Sommerunterhaltung bietet. Der Film ist visuell schön, manchmal fast so poetisch wie «Oben» und die ödipalen Konflikte erinnert an Klassiker wie «Star Wars». Aber, er ist nicht das aufregende Weltraumabenteuer, der die Welt junger Zuschauer auf den Kopf stellen wird.
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