Mein Lotta-Leben - Alles Tschaka mit Alpaka Deutschland 2022 – 89min.

Filmkritik

So müssen Klassenfahrten sein

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Kinderfilme kranken mitunter daran, dass Kinder sich einfach nicht wie Kinder benehmen. Und Frühpubertierende auch nicht. Aber bei «Mein Lotta-Leben – Alles Tschaka mit Alpaka» gelingt das Kunststück, die Figuren ehrlich und authentisch wirken zu lassen.

Der Film richtet sich in erster Linie an ein Publikum im Alter von etwa neun bis 13 Jahren – weil die Figuren dann wie die Zuschauer in einer Art Umbruch sind. Sie sind noch Kinder, fühlen sich aber nicht mehr so. Die ersten Gefühle kommen auf, werden aber nicht unbedingt erwidert, und überhaupt ist es eine Zeit der Verwirrung. Das wird hier auf sehr sympathische Art und Weise erzählt, zumal der Film auch mit der Form spielt.

Immer wieder gibt es kleine Animationen, die zusätzlich Lottas Laune illustrieren, aber auch Teil der Handlung sind. Das ist spritzig, unerwartet und auch ein bisschen kühn – so müssen Kinderfilme sein.

Er funktioniert aber nicht nur für ein junges Klientel, auch die älteren Begleiter können hier ihren Spass haben, da man sich unwillkürlich auch an eigene Klassenfahrten erinnert fühlt. Der Film schafft es nämlich, der Realität sehr nahe zu kommen und erzählt von kleinen Peinlichkeiten, die als beginnender Teenager noch peinlicher sind – gerade an sowas wird sich wohl jeder ältere Zuschauer erinnern.

Die Königsklasse des Kinderfilms ist, Zuschauer jeder Altersgruppe zu unterhalten. «Mein Lotta-Leben – Alles Tschaka mit Alpaka» gelingt das auf sehr unaufgeregte Art und Weise.

16.08.2022

4

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