Ein feinfühliges Roadmovie, das in der respektvollen Begegnung seiner drei Regisseure mit Jenischen seltene Einblicke in deren von gesellschaftlicher Ausgrenzung geprägte Vergangenheit als Fahrende sowie ihre Wünsche auf eine sesshaftere Zukunft vermittelt.

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Andreas Müller, Marcel Bächtiger und Simon Guy Fässler reisen durch die Schweiz, Süddeutschland, Österreich und Frankreich. Sie sind unterwegs zu Jenischen, einer sozialen Minderheit, die sich ursprünglich durch ihre nicht-sesshafte Lebensweise auszeichnete und vielerorts als suspekt galt. Heute leben viele von ihnen sesshafter. Doch die Scheu vor Behörden, das Misstrauen gegenüber Nicht-Jenischen und der Hang zur Freiheit ist, wie sich in der Begegnung mit den Filmemachern zeigt, vielen geblieben.

Wie dreht man einen Film über Menschen, die sich lieber nicht filmen lassen? Nachgerade nicht von «Ruächs» (Nicht-Jenische), die ihnen grundsätzlich als suspekt erscheinen? Andreas Müller, Marcel Bächtiger und Simon Guy Fässler haben das Dilemma, mit dem sie sich bei der Produktion ihres Films konfrontiert sahen, clever in diesen eingebaut. Und dieser berichtet, anders als geplant, nicht dezent aus dem Leben von Jenischen, sondern erzählt, was es bedeutet, sich mit solchen anzufreunden und einen Film zu drehen.

In vertraulichen Gesprächen erfahren die Filmemacher dabei, welche unschöne Behandlungen Jenische in der Vergangenheit widerfuhren. Von Zwangssterilisierungen und der gewaltsamen Trennung von Eltern und Kindern. «Ruäch» stellt diese Ungeheuerlichkeiten allerdings nicht in Zentrum. Vielmehr fokussiert er auf die Gegenwart und ansteckende Lebensfreude dieser Menschen, über die man nach wie vor wenig weiss. Ein feinfühliges, aber nicht immer einfach fassbares Roadmovie, das zeigt, wie Vertrauen Brücken baut.