Filmkritik
Herausforderung Migration
Der Regisseurin Veronika Lišková ist ein berührender und eindrücklicher Dokumentarfilm über Migration und Klimawandel gelungen. Anhand der jungen Anthropologin Zdenka, welche mit ihrer Familie für ein Forschungsprojekt nach Spitzbergen zieht, zeigt sie hautnah die Schwierigkeiten der Migration auf – ein absolut gelungenes Porträt das unter die Haut geht.
Zdenka zieht samt ihrer Familie nach Spitzbergen (Norwegen), um zu untersuchen, wie sich das Leben durch den Klimawandel in den Polarregionen verändert. Für ihr Forschungsprojekt führt sie Interviews mit den Dorfbewohnenden durch. Zunehmend fällt es ihr aber schwer die Distanz bei den Interviews zu ihren Untersuchungen zu wahren, da sie selbst als Teil der Bevölkerung von der harten Migrationspolitik Norwegens betroffen ist. Denn nach anfänglichem Enthusiasmus für die Natur und das Leben in der neuen Heimat, muss sie feststellen, dass sich nicht nur das Klima in Form von Permafrost verändert, sondern auch das Klima gegenüber den Neuankömmlingen ein wiederholtes Thema ist.
Mit viel Engagement integriert sich Zdenka mit ihrer Familie in die lokale Gemeinschaft: organisiert Sprachkurse, singt im lokalen Chor und geht zu den Gottesdiensten. Dabei stösst sie aber immer wieder auf Ablehnung und auf Widerstand – vor allem von Seiten der Politik und den Behörden.
Der Regisseurin Veronika Lišková ist mit dem Porträt über Zlada ein eindrücklicher und aufschlussreicher Film gelungen, der inhaltlich und auch visuell überzeugt. Mit beeindruckenden Bildern zeigt sie die karge Landschaft, in der auch immer eine Melancholie mitschwingt. Diese Bilder werden kontrastiert zu den Szenen aus Zladas Familienleben: die nah, authentisch und ehrlich die Mechanismen und Gefühle einer Migrationserfahrung schildern.
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