Return to Dust China 2022 – 133min.

Filmkritik

Trautes Heim, Glück allein

Filmkritik: Teresa Vena

Aus der arrangierten Ehe der beiden Hauptfiguren wächst eine innige, sich gegenseitig aufopfernde Verbindung.

In diesem leisen chinesischen Drama stehen zwei Aussenseiter im Mittelpunkt, deren Gutmütigkeit einerseits rührend ist, andererseits auch ziemlich wütend macht – vor allem dann, wenn sie von ihrem Umfeld gnadenlos missbraucht wird. Der Film ist in erster Linie eine zärtliche Liebesgeschichte zwischen dem Junggesellen Ma, der sein Maultier fast wie ein Kind oder zumindest wie einen sehr guten Freund behandelt, und Guiying, deren grösster Traum auf ein eigenes Heim endlich in Erfüllung geht. Die Natur spielt im Film eine wesentliche Rolle und dominiert mit ihren satten Gelb- und Brauntönen das Bild. Die Stärke des Films liegt in seiner Lakonik, in der eindrücklich erzeugten Stimmung.

Regisseur Li Ruijun versucht, den gesellschaftlichen Wandel des modernen Chinas, das mit dem bäuerlichen Leben kollidiert, einzufangen. Ohne moralisierenden Tonfall und mit einem gewissen Sinn für subtile Komik erzählt der Film vom Übergang von der kommunistischen Ordnung in die freie Marktwirtschaft und welche Mittel die Gesellschaft nutzt, um den daraus resultierenden Anpassungsschwierigkeiten zu begegnen. Zudem hat der Regisseur Figuren geschaffen, deren Bescheidenheit einen selbst Demut lehrt.



09.11.2022

5

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Kommentare

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thomasmarkus

vor 2 Jahren

Was Wunder hat China diesen Film im Inladn verboten:
Eine Stille parabel auf die Ausbeutung der menschen durchs System.
Hauptsache, die Statistik stimmt, es gibt gute Fotis fürs Netz - was spielen da die Einheimsichen für eine Rolle?
Grossartig gespielt, die Rollen...


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