Alberto Martín Menacho erzählt in seinem Dokumentarfilm von vier jungen Menschen, die in einem Dorf im Südwesten Spaniens leben. Die Zeit scheint hier stillzustehen und die Menschen leben in enger Verbindung mit Tieren, Natur und Tradition. Doch Sonnenkollektoren, Rave-Partys und Handys zeugen vom auch hier rasanten Einbruch der Moderne.

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Salvaleón, ein Dorf im ländlichen Südspanien. Hier leben der 12-jährige Juan Francisco, die ein wenig ältere Santi, der gleichaltrige Antonio und die alleinerziehende Pepa. Menacho begleitet die vier durch den Sommer. Er zeigt sie bei der Arbeit im Supermarkt, im Schlachthof und auf dem Hof. Juan hängt in den Ferien bei seinem Onkel und dessen Windhunden herum. Santi träumt von einer Musikkarriere, Antonio dagegen von einer eigenen Firma. An heissen Tagen springt man in den Fluss. Irgendwann brennen die Wälder.

Alberto Martín Menacho ist in Madrid geboren, hat aber an der HEAD in Genf bildende Kunst studiert und ist in der Schweiz geblieben. «Antier Noche» ist sein erster Langfilm. Er verortet sich in Salvaleón, dem Heimatort des Regisseurs. Einem Dorf im Südwesten Spaniens, aus dem seine Grosseltern und seine Mutter vor über 60 Jahren weggezogen sind.

Menacho kennt diesen Ort von Besuchen aus der Kindheit und hat Kontakt zu den Einheimischen. Sein Blick auf diesen Ort und dessen Bewohner:innen ist demnach zugleich einer von innen wie von aussen. Er erzählt bedächtig, in oft gedankenvollen langen Einstellungen, schneidet in Gesprächen auch nicht dazwischen, sondern gibt den Protagonist:innen Zeit zum Denken.

Im Kontrast dazu stehen die oft abrupten Szenenwechsel. Das ist gewöhnungsbedürftig, jedoch spiegelt sich darin die Zerrissenheit, in der sich Menachos Protagonist:innen zwischen traditioneller Lebensweise des Dorfes und den sich ihnen bietenden Möglichkeiten der globalisierten Welt von heute bewegen.