Die Winter in der Mongolei sind kalt – vor allem in den Jurten. Leider vertrinkt Ulziis Mutter das Geld für die Heizkohle und lässt ihn mit seinen Geschwistern wegen eines Jobs in der Hauptstadt zurück. Ulzii muss die Verantwortung für die Familie übernehmen.

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Ulzii (Battsooj Uurtsaikh) lebt im Jurtenviertel der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar. Das Geld reicht nicht für die Kohle, mit der die Familie ihre Jurte heizt. Die Mutter zieht wegen eines Jobs mit den jüngsten Geschwistern zurück in die Provinz. Ulzii versucht sich und seinen anderen Geschwistern das Leben in der mongolischen Hauptstadt zu ermöglichen, wo sie auf eine bessere Schulbildung hoffen können. Dies bedeutet aber auch, dass er für alle Lebenskosten aufkommen muss und damit seine eigene Zukunft, ein Naturwissenschaftsstudium, aufs Spiel setzt.

Das Sozialdrama der mongolischen Regisseurin Zoljargal Purevdash gibt einen Einblick in eine Gesellschaft, den wir für gewöhnlich so nicht bekommen. Die Regisseurin hat selbst jahrelang inmitten der Ärmsten in der Mongolei gelebt. Sie kennt die Verhältnisse dieser Menschen, die einst Nomaden waren und sich auf der Suche nach finanzieller Absicherung in der Stadt niedergelassen haben. Diese Erfahrung zeigt sich durch die Präzision und die Sensibilität des Films.

«Wenn ich doch nur Winterschlaf halten könnte» gelingt es – über die lokale Verankerung hinaus – Bezüge zu unseren eigenen Werten und Realitäten zu schaffen. Auf empathische Weise behandelt der Film Themen wie Familienzusammenhalt, die Herausforderungen des Erwachsenwerdens, Diskriminierung und Migration.

Trotz der Schwere der Geschichte findet der Film immer wieder zu rührenden, aber auch aufhellenden Momenten, insbesondere in den Szenen, in denen die Geschwister miteinander agieren. Erstaunlich souverän ist dabei der Auftritt der Jugendlichen, die hier zum ersten Mal schauspielern, allen voran des Hauptdarstellers Battsooj Uurtsaikh in der Rolle von Ulzii.