Blueback Australien 2022 – 102min.
Filmkritik
Ein unaufgeregter Film über ein Thema, das alle betrifft
«Blueback» ist die Verfilmung eines in Australien sehr beliebten Jugendromans. Er erzählt die ungewöhnliche Geschichte einer Freundschaft eines Kindes zu einem Riesenlippfisch, dessen Leben angesichts von Raubbau an der Natur bedroht ist.
Seit sie denken kann, setzt Abby sich für die Erhaltung der Meere ein, aber sie hat oft das Gefühl, dass sie nichts bewirken kann. Als ihre Mutter einen Schlaganfall erleidet, kehrt sie nach Hause zurück. Die Rückkehr nach Hause weckt Erinnerungen. An die Zeit ihrer Kindheit, als sie das erste Mal zum Tauchen mitgenommen wurde und im Meer einem Riesenlippfisch begegnet ist. Diesen hat sie über die Jahre immer wieder gesehen und seine Existenz geheim gehalten, um ihn zu schützen. Doch nun ist auch sein Leben bedroht, denn Bauentwickler wollen aus dem Bereich, den Abbys Mutter als meeresbiologisches Reservat schützen wollte, ein Ferienressort machen.
«Blueback» ist ein autobiographisch geprägter Roman von Tim Winton, der hoffte, darauf aufmerksam machen zu können, dass die Menschen schon viel zu lange mehr von Land und See nehmen, als sie zurückgeben. Dieses Gefühl transportiert auch der sehenswerte, sehr unaufgeregte Film, in dem die Hauptfigur jedoch von einem Jungen zu einem Mädchen gemacht wurde.
Natürlich mag der Film naiv erscheinen, wenn er postuliert, dass auch Einzelne etwas bewirken und verändern können, aber es gibt sie, diese Geschichten, in denen das wirklich passiert ist. Entsprechend inspirierend gestaltet sich auch «Blueback», der mit der Schönheit Australiens punktet und argumentiert, dass man sie auch für kommende Generationen bewahren muss.
Mit Eric Bana in einer Nebenrolle und Mia Wasikowska in der Hauptrolle besetzt, hat der Film auch etwas Starpower, um ein Publikum anzulocken, das den in Europa weniger bekannten Roman nicht kennt.
Der narrative Wechsel zwischen vergangener und gegenwärtiger Handlung verläuft immer sehr flüssig, beide Geschichten bedingen einander. Sie schaffen es nicht nur, den Zuschauer emotional zu berühren, am Ende schenken sie ihm auch den Glauben, dass alles gut werden wird. Und dieser hält zumindest die Laufzeit eines Films lang, bevor man wieder in die Welt entlassen wird.
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