Paul Dano («Die Fabelmans») spielt den charismatischen YouTuber Keith Gill, der Anfang 2021 die Börsianer der Wallstreet um Millionen brachte. Aber diese filmische Nacherzählung wahrer Begebenheiten liefert weniger Fakten, als dass sie vermeintlich wohlige Gefühle verbreitet, dass Kleininvestoren den Kapitalismus in die Knie gezwungen hätten.

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Zu Beginn der Pandemie macht der Finanzanalytiker Keith Gill (Paul Dano) auf YouTube und Reddit als Roaring Kitty Börsenprognosen und erwähnt auf Social Media, dass die GameStop Aktie, das Wertpapier einer Ladenkette, die ums Überleben kämpft, finanziell unterbewertet wird. Daraufhin kaufen seine Follower massenweise GameStop Aktien, was die gierigen Hedgefonds-Manager an der Wall Street Millionen kostet.

Regisseur Craig Gillespies («I, Tonya») filmische Adaption von Ben Mezrichs Sachbuch «The Antisocial Network» ist ein witziger, satirischer Film über die Klassenunterschiede, die an der Börse herrschen. Paul Dano schlüpft locker in die Rolle des sympathischen YouTubers, Seth Rogen hingegen scheint sich mit seiner atypischen Besetzung als konsternierter Hedgefonds-Manager eher schwer zu tun.

Das Drehbuch von Lauren Schuker Blum und Rebecca Angelo («Orange Is the New Black») zeigt aber nicht, dass das, was wir im wahren Leben als finanzielle Revolution empfunden haben, im Grunde nur ein Überlisten des Systems war, das am Status Quo nichts verändert hat. Der Aktienmarkt ist noch immer in den Händen der Superreichen und der US-Börsenindex NASDAQ ist seit 2021 so stark wie noch nie. Der Film beschreibt die Geschehnisse als “die Anfänge einer grösseren Bewegung”, doch ob Keith Gill diese anführen wird, ist fraglich. Der YouTuber ist seither wie vom Erdboden verschluckt.