Emilia Pérez Belgien, Frankreich, USA 2023 – 130min.
Filmkritik
Drogenbarone und Disconummern
Der mit jedem Film neue Wege beschreitende Jacques Audiard legt mit «Emilia Pérez» einen ungestümen, prominent besetzten Genre-Mix vor und sorgte für einen der Höhepunkte im Cannes-Wettbewerb 2024.
Jacques Audiard, der in Cannes vor neun Jahren den Hauptpreis gewinnen konnte, erzählt dieses Mal eine Geschichte aus der Welt der mexikanischen Drogenkartelle. Die aufrechte Anwältin Rita (Zoe Saldaña) lässt sich, nicht zuletzt mangels adäquater Bezahlung und um ihrem korrupten Boss zu entkommen, auf einen Deal mit einem der skrupellosesten Gangster des Landes ein.
Dessen Anliegen ist ein ziemlich ungewöhnliches: er will nicht nur aussteigen und Frau (Selena Gomez) und Kinder im Ausland in Sicherheit wissen, sondern sich vor allem den lange gehegten Traum einer geschlechtsangleichenden Operation erfüllen und endlich seine wahre Identität als Frau ausleben. Einige Jahre später tritt Emilia Pérez (Karla Sofía Gascón) wieder an ihre Anwältin heran, um nach Mexiko zurückzukehren. Doch eine Wiederannäherung an die Familie gestaltet sich ebenso schwierig wie eine Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit, zumal in der vom spurlosen Verschwinden tausender Opfer der Kartelle traumatisierten Heimat.
Was sich bereits wie eine reichlich kuriose Angelegenheit liest, ist auf der Leinwand sogar noch deutlich ausufernder und schräger. Audiard ist weniger an einer realistischen Auseinandersetzung mit dem Kriminalitätsproblem Mexikos gelegen (auch wenn dessen brutale Realität in der zweiten Filmhälfte durchaus thematisiert wird), sondern er erschafft eine wilde Mischung aus Gangster-Thriller, Seifenoper und Musical.
Richtig gelesen: gesungen und getanzt wird in «Emilia Pérez» nämlich auch. Nicht alle Songs sind gleichermassen überzeugend und ein paar Hänger hat der Film ohne Frage. Aber Saldaña war nie besser, Gascón hat eine fantastische Leinwandpräsenz und insgesamt ist Audiards Film eine grossartig aussehende, kraftvolle und überraschende Angelegenheit, die in Cannes stürmisch gefeiert wurde.
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Kommentare
Trans-Formé et raconter une traversée d’identités de genre. EMILIA PEREZ est une représentation de la rédemption, qui donne du sens au pardon offert à tous. Une conséquence de la violence qui jalonne ce scénario avec cette personne « qui n’est pas deux mais un, qui se sépare et se rejoint ». Les femmes qui traversent ce film sont redoutables. Karla Sofia Gascon remarquable. Mise en scène virtuose. Au milieu du film, comédie musicale, je me suis demandé comment cela allait finir. Cela ne pouvait pas être autrement que le choix de Jacques Audiard.… Mehr anzeigen
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