In the Land of Saints and Sinners Irland 2023 – 106min.
Filmkritik
Der neuste entbehrliche Actionfilm mit Liam Neeson
Liam Neeson kehrt «In the Land of Saint and Sinners» zurück. Auch wenn der Actionfilm wenig Originalität bereithält, beeindrucken wenigstens die schönen irischen Landschaften.
Wir befinden uns in den 1970er-Jahre, in einem kleinen Dorf in Irland: Finbar (Liam Neeson) führt ein scheinbar ruhiges Leben – insgeheim arbeitet er jedoch als Profikiller. Eines Tages, nach einem Auftrag, beschliesst der 70-Jährige, alles hinzuschmeissen. Doch die Gewalt holt ihn schnell wieder ein: Nachdem er einem kleinen Mädchen zu Hilfe gekommen ist, wird er mit einer Gruppe von IRA-KämpferInnen konfrontiert, die sich in der Gegend versteckt halten.
Als Produzent und Filmemacher ist Robert Lorenz für seine regelmässigen Zusammenarbeiten mit Clint Eastwood bekannt – drei davon wurden für den Oscar nominiert, «American Sniper», «Mystic River» und «Letters from Iwo Jima». Zwei Jahre nach seiner letzten Regiearbeit «The Marksman - Der Scharfschütze» – bereits mit Liam Neeson – kehrte er mit «In The Land of Saints and Sinners» hinter die Kamera zurück. Obwohl die Geschichte hoffnungslos veraltet ist, versucht er, ihr einen frischen Touch zu verleihen, indem er sie in das Irland der 70er-Jahre verlegt. Dieser Versuch bleibt jedoch vergeblich.
Dabei sind wenigstens die Landschaften sehr ansprechend. Die Klippen, Dörfer und Küsten Irlands kommen dank der Kamera von Tom Stern, der 2009 mit seiner Arbeit für «Der fremde Sohn» für einen Oscar nominiert war, wunderbar zur Geltung. Die wunderschönen, ästhetischen Aufnahmen regen zweifellos zum Sightseeing an, sie reichen aber nicht aus, um über das unbedeutende Drehbuch hinwegzutäuschen.
«Taken», «Retribution» und jetzt «In The Land of Saints and Sinners»: Seit einigen Jahren spielt Liam Neeson regelmässig nur eine leichte Abwandlung desselben Charakters. Seine Performance hier hebt sich in keinster Weise von den anderen ab – auch deswegen fühlt sich der Film wie ein langes Déjà-vu an. Glücklicherweise ist der Rest der Besetzung – von Jack Gleeson, der sich in seiner Darstellung von seiner Kultfigur Geoffrey aus «Game of Thrones» löst, bis hin zu Ciarán Hinds, einem grossen Namen des irischen Kinos – tatsächlich an ihren jeweiligen Rollen interessiert.
Auch wenn der Film die Genre-Vorgaben erfüllt, bietet er nichts Neues und bleibt nur ein weiterer, vergessenswerter Titel im grossen Meer der zeitgenössischen Filmlandschaft. Obwohl die Geschichte uns kalt lässt, können wir uns zumindest an der Schönheit und Erhabenheit der Kulissen erfreuen.
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