Ezra - Eine Familiengeschichte USA 2023 – 101min.

Filmkritik

Auf Abwegen

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Tony Goldwyns Tragikomödie über den Roadtrip eines Vaters mit seinem autistischen Sohn ist überzeugend gespielt und stellenweise berührend. Zu oft unternimmt das Drehbuch aber plumpe Abstecher, die den Gesamteindruck trüben.

Für Max (Bobby Cannavale) läuft es nicht gerade rund. Beruflich kämpft der aufbrausende Stand-up-Comedian um Anerkennung. Privat zofft er sich mit seiner Ex-Frau Jenna (Rose Byrne) über den Umgang mit ihrem autistischen Sohn Ezra (William A. Fitzgerald). Als Max nach einem dramatischen Vorfall die Nerven verliert, bekommt er ein dreimonatiges Kontaktverbot. Dennoch packt er den Jungen in das Auto seines Vaters Stan (Robert De Niro) und bricht zu einem Roadtrip auf.

Die guten Absichten der Macher:innen kann man nicht leugnen. Schon deshalb nicht, weil allerhand persönliche Erfahrungen in den Film eingeflossen sind. Drehbuchautor Tony Spiridakis hat einen Sohn im Autismus-Spektrum, Nebendarsteller De Niro ebenso. Und Jungschauspieler William A. Fitzgerald ist selbst autistisch. In einigen Momenten gelingt es «Ezra - Eine Familiengeschichte», ein Gefühl für das Leben mit der so unterschiedlich ausgeprägten Autismus-Spektrum-Störung zu vermitteln und mehrere Perspektiven einzunehmen.

Immer wieder kommt es aber auch zu drastischen Verkürzungen und Szenen, die krampfhaft auf lustig getrimmt sind. Überhaupt gerät das Drehbuch auf einige Abwege. Obwohl Bobby Cannavale den mit seiner Situation überforderten Vater eindringlich verkörpert, irritiert es, wie salopp die Tragikomödie über sein egoistisches, unverantwortliches Handeln hinweggeht. Dass Jenna die Polizei einschaltet, wird hingegen mehrfach angeprangert. Eine seltsame Sicht auf die Dinge.

09.09.2024

2.5

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Kommentare

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Ezraskra

vor 14 Stunden

Grossartig, typisch amerikanische Überzeichnungen das unwahrscheinliche aber schöne happy end, aber eben auch tiefe und berührende Szenen und grossartige authentische Schauspieler, besonders William A. Fitzgerald als Ezra. Unbedingt sehenswert


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