Die Dschungelhelden auf Weltreise Ägypten, Frankreich, Marokko, Katar, Saudi-Arabien 2023 – 89min.

Filmkritik

Dschungeltiere im Reisefieber

Filmkritik: Eleo Billet

Nach mehreren Filmen und Serien kehrt die Welt der Dschungelheld:innen als 3D-Animationsfilm in Spielfilmlänge zurück, um ein neues Abenteuer der unerschrockenen Tierheld:innen zu präsentieren. Unter der Co-Regie von Laurent Bru, Yannick Moulin und Benoît Somville zeigt der Film ausserdem, dass Animationsfilme aus Frankreich durchaus mit denen aus den USA mithalten können.

Der Tigerpinguin Maurice, der Gorilla Miguel, der Maki Gilbert und die Fledermaus Batricia stehen vor einer neuen Bedrohung. Der Biber Henry hat im Dschungel einen Trank verbreitet, der bei Kontakt mit Wasser explodiert. Die Menschen haben sich zurückgezogen und nun liegt es an den Dschungelheld:innen, ihre Umgebung vor der Zerstörung zu bewahren. Dazu müssen sie allerdings den Wissenschaftler Albert und seine Tochter Kamelia finden.

Es ist ein Vergnügen, die fröhliche Dschungel-Bande wiederzusehen. Nur werden Erwachsene in diesem Film weit weniger auf ihre Kosten kommen als Kinder. Das Abenteuer hat ein gutes Tempo, ist aber insgesamt nicht besonders spannend. Der Humor bleibt eher stumpf, hat wenig Doppeldeutigkeit und Tiefgang – trotz einiger Anspielungen auf die Stadt Paris.

Die Helden bereisen Eisschollen, Wüsten, die Luft und sogar den Mittelpunkt der Erde. Es ist schade, dass diese vielfältigen Umgebungen nur spärlich und leblos in Szene gesetzt werden. Auch die Charaktere sind eher flach, während die Beziehungen – darunter zwei Liebesbeziehungen – durchaus gut ausgearbeitet sind.

Zwischen geglätteter französischer Kultur – um den Film besser verkaufen zu können – und zurückhaltender Handlung war zu befürchten, dass die Moral des Films darunter leidet. «Die Dschungelhelden auf Weltreise» stellt jedoch Werte wie Toleranz, Liebe, Freundschaft und den Schutz von Ökosystemen auf intelligente Weise in den Vordergrund. Indem der Film den Antagonisten als Opportunisten darstellt, der sich durch die Zerstörung der natürlichen Ressourcen bereichern will und die Dschungelbewohner von seiner Industrie abhängig macht, bietet er ausserdem eine Kapitalismuskritik, die auch für ein junges Publikum zugänglich ist.

25.03.2024

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