Magic Mike: The Last Dance USA 2023 – 112min.

Filmkritik

Dämlich, aber spassig

Maria Engler
Filmkritik: Maria Engler

Magic Mike tanzt wieder über die Leinwand! Nach hüftschwingenden Auftritten in «Magic Mike» (2012) und «Magic Mike XXL» (2015) fällt für den zauberhaften Stripper nun der letzte Vorhang. Nachdem er beim zweiten Teil der Striptease-Saga pausierte, kehrt Regisseur Steven Soderbergh zurück und inszeniert ein inhaltlich belangloses, aber dennoch sehr unterhaltsames Finale.

Mike Lane (Channing Tatum) hat alles verloren. Sein Business fiel der Covid-Pandemie zum Opfer und anstatt eines wohlhabenden Geschäftsmanns ist er jetzt ein mittelloser Barkeeper. Was für ein Glück, dass die reiche, frisch geschiedene Maxandra Mendoza (Salma Hayek) Mike um einen privaten Strip bittet und danach so überwältigt ist, dass sie ihn sofort in ihre Heimat London mitnimmt. Dort soll er in ihrem Theater eine Show auf die Beine stellen, – doch die wirklichen Motive von Maxandra bleiben im Dunkeln. Will sie nur ihrem Ex-Mann eins auswischen? Oder glaubt sie wirklich an den Erfolg der Show?

Die «Magic Mike»-Reihe ist ein Ausreisser in der Filmografie des Regisseurs Steven Soderbergh, die auf den ersten Blick wenig zu Filmen wie «Erin Brokovich», «Ocean’s Eleven» oder «Contagion» zu passen scheint. Und doch scheint sich der Filmemacher zu Geschichten hingezogen zu fühlen, deren Figuren sich gegen alle Umstände durchschlagen, das System überlisten oder einfach verdammt hart arbeiten. All das trifft auch auf «Magic Mike» zu, – nur mit sehr viel mehr Glamour. Obwohl Soderberghs Glamour-Handling bereits in «Liberace» bewiesen wurde.

«Magic Mike’s Last Dance» nimmt die goldene Film-Regel «Show, don’t tell» wörtlich – schliesslich werden hier vor allem Schauwerte geboten und die Handlung eher vernachlässigt. Das Verhalten der Figuren ist nicht immer nachvollziehbar, die Dialoge teilweise dümmlich und die Haken, die die Story schlägt, sind stellenweise sehr an den Haaren herbeigezogen. Und damit passt sich der Film gut in die Reihe ein, denn – seien wir ehrlich – um die Handlung ging es bei «Magic Mike» noch nie.

Sobald die Erwartungen an die Handlung über Bord geworfen sind, – und das sollte bei «Magic Mike’s Last Dance» so schnell wie möglich passieren, – macht der Film richtig Spass. Die Tanzeinlagen sind spektakulär wie immer, sexy und witzig, mit einem kleinen Augenzwinkern, übertrieben und ausufernd – und vor allem niemals langweilig. Die Tanzszenen haben mitunter eine stattliche Länge, sind dabei aber immer unterhaltsam. Alles ist ein wenig wie im Zirkus – nur mit halbnackten Kerlen.

08.02.2023

3

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Kommentare

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Taz

vor einem Jahr

Ziemlich langweilig und austauschbar. Die Tänze mögen gut choreographiert sein, aber selbst da gibt es kaum was neues zu sehen. Magic Mike hat weder Teil 2, noch Teil 3 gebraucht. Im Gegenteil, als alleinstehender Film wäre das wohl besser gewesen.


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