No Hard Feelings USA 2023 – 104min.
Filmkritik
Noch einmal, mit Gefühl
Jennifer Lawrence leiht ihre komödiantischen Talente einer derben Screwball-Komödie, deren Witze fast alle unter die Gürtellinie zielen und die sich mit unseren neuen Sensibilitäten nach #MeToo schwer tut.
Maddie (Jennifer Lawrence) lebt in den Hamptons, dem gediegenen Strich Land auf Long Island, wo sich die reichen New Yorker gerne ein Ferienhaus leisten. Aber das ist nicht Maddies Realität. Ihre finanziellen Probleme drohen, ihr das Auto und sogar ihr Haus, das sie von ihrer Mutter geerbt hat, wegzunehmen. Als Maddie eine Anzeige sieht, in der die Eltern (Matthew Broderick, Laura Benanti) eines scheuen 19-jährigen Jungen namens Percy (Andrew Barth Feldman) eine Begleiterin suchen, die ihm seine Jungfräulichkeit nimmt, sieht sie ihre Chance. Als Belohnung wartet ein Auto, mit dem Maddie als Uber-Chauffeurin wieder Geld verdienen könnte.
Eines ist klar: Jennifer Lawrence hat enormes komödiantisches Talent. Die Schauspielerin ist von Natur aus witzig, was sie in Interviews und Awards Shows schon zu Genüge bewiesen hat. Drehbuchautor und Regisseur Gene Stupnitsky hat schon 2011 mit «Bad Teacher» und Cameron Diaz als Hauptdarstellerin versucht, die Screwball-Comedy wieder aufleben zu lassen. Mehr als 10 Jahre später verfilmt er nun ein Drehbuch, das er mit John Philips geschrieben hat, das sich aber an vielen Stellen träge und schlecht durchdacht anfühlt. Weshalb "verkauft" eine wunderschöne junge Frau ihren Körper für ein altmodisches Auto? Wie soll sie als Uber-Fahrerin genug Geld machen, um ihren Schuldenberg abzuzahlen? Warum sind Percys Helikoptereltern so darauf erpicht, ihren Sohn zum Mann zu machen? Aber mal abgesehen vom Drehbuch, das mehr Löcher hat als ein Emmentaler Käse und das Witze über junge Streber recycelt, hat der Film einen sehr süssen Kern und der heisst Percy. Der schüchterne, sensible, etwas neurotische junge Mann weiss, wer er ist und was er will. Eine der besten Szenen des Films zeigt, wie sich Percy im Nobelrestaurant ans Klavier setzt und eine grossartige Version vom Hall&Oats Hit «Maneater» hinlegt.
«No Hard Feelings» ist definitiv eine Männerfantasie, die seine Hauptdarstellerin als sexy Chaotin zeigt, aber glaubt, eine feministische Freidenkerin darzustellen. Aber Percy und der Handlungsbogen, in dem der Schüler zum Lehrer wird, macht einige Fettnäpfchen wett, in die der Film vorher getreten ist.
Dein Film-Rating
Kommentare
Der Film schwappt zwischen belanglos/albern und charmant/witzig hin und her aber im grossen und ganzen eine Durchschnittliche Komödie die schnell wieder vergessen ist.
Jennifer Lawrence zeigt in "No Hard Feelings" alles.... bis auf auf Talent und eine gute Hand in der Auswahl von Drehbüchern. Ich habe prinzipiell nichts gegen Filme die auf einer Männerphantasie beruhen. Aber ein bisschen mehr Witz/Komik wäre dann schon noch schön gewesen. Jennifer Lawrence soll hier einen schüchternen Jüngling aus dem Schneckenhaus locken.... leider hat sich mich auch erfolgreich ins Kino gelockt… Mehr anzeigen
Ich versteh das ja gut, dass dieser Film nicht allen gefällt. Aber ich finde sie hat super viel Talent. Hast du SILVER LININGS mit ihr und Bradley Cooper gesehen? Ein Meisterstück auf Eva Green Niveau resp. noch besser. Oder WINTER'S BONES, oder PASSENGERS?
@Filmenthusiast Mein Kommentar bezieht sich ausschliesslich auf diesen Film. Hier hätte ich eher eine Megan Fox als eine Oscar-Preisträgerin erwartet. Ich sehe sie insgesamt als gute, wenn auch nicht brillante Schauspielerin.
@as1960 Oh ja, Megan Fox im ersten Tranformers, einfach unvergesslich! 😍
Jennifer Lawrence als liebeshungrige Teenager-Jägerin und Andrew Feldman als ihr ängstliches Objekt der Begierde machen mächtig Spass. Wenn gerade keine Köpfe verdreht oder Körbe verteilt werden, gibt es auch eine Menge Leerlauf. Aber reicht für einen vergnüglichen Kinoabend mit Popcorn.
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