Scream VI USA 2023 – 126min.

Filmkritik

Ghostface im Big Apple

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Es waren grosse Fussstapfen, die es zu füllen galt: 2022 legten Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett den soliden fünften Teil der Slasher-Reihe «Scream» vor, die bis dato der 2015 verstorbene Wes Craven geprägt hatte. Das Zepter schwangen die beiden Filmemacher auch im sechsten Kapitel, das trotz Macken genügend Horrorspass bereithält.

Nach der neuerlichen Mordserie im kalifornischen Woodsboro zieht es die Schwestern Sam (Melissa Barrera) und Tara (stark: Jenna Ortega) und ihre Freunde, die Zwillinge Mindy (Jasmin Savoy Brown) und Chad (Mason Gooding), nach New York. Die Vergangenheit soll begraben werden. Doch plötzlich taucht schon wieder eine Gestalt mit Ghostface-Maske und dunklem Umhang auf, die nur ein Ziel kennt: Die Überlebenden des jüngsten Massakers sollen sterben.

«Scream VI» punktet gleich mit einem einfallsreichen Auftakt. Was genau geschieht, wollen wir nicht verraten. Sagen lässt sich aber Folgendes: Gewitzt spielen die Macher mit den Regeln der Reihe und führen uns lustvoll an der Nase herum. Weniger überraschend fällt hingegen die Auflösung der Killerfrage aus, die man sich, zumindest in groben Zügen, bereits vor dem kruden Showdown zusammenreimen kann.

Auf die Tube drücken Bettinelli-Olpin und Gillett in einigen hochintensiven Jagd- und Meuchelszenen. Spannungstechnisch ist «Scream VI» dem direkten Vorgänger mehrfach überlegen. Was ebenfalls ins Auge sticht: Der neue Teil legt in Sachen Härte noch eine Schippe drauf. Ghostface tobt sich dieses Mal auch an belebten Orten aus und geht mit verstörender Entschlossenheit zu Werke. Ab und an wirft der Film einen interessanten Blick auf die Beziehung zwischen Sam und Tara, hätte ihrem Konflikt allerdings noch mehr dramatisches Gewicht verleihen dürfen. Metakommentare gibt es erwartungsgemäss viele. Manchen fehlt es jedoch an Esprit.

09.03.2023

3.5

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Kommentare

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as1960

vor einem Jahr

"Scream 6" lies mich nur noch seufzen, aber ich befürchte es war noch nicht der letzte Schrei. Keinerlei neue Ideen, ein ganz müder Aufguss. Und die 3D-Brille war auch völlig umsonst.


hyper80

vor einem Jahr

Die Lücke zwischen Teil 5 und 6 war klein. Und dies merkt man dem neusten Film auch an.

Aus der neuen Kulisse New York wurde bis auf eine Szene in der U-Bahn kaum was rausgeholt. Vermutlich sind viele Szenen aus Zeitgründen im Studio entstanden. Die Story ist komplett unwichtig und man sieht die Schauspieler eigentlich nur wegrennen oder qualvoll sterben. Das Ende ist dann leider auch ideenlos. Ich sehe mir jeden Scream Film seit 1996 an. Bei Teil 7 bin ich mittlerweile nicht mehr sicher. Schade.Mehr anzeigen


Taz

vor einem Jahr

Ganz grosse Überraschungen bietet der Film leider nicht mehr, aber die Kills sind brutaler geworden. Man lässt also Innovation sausen und setzt auf dieses Pferd. Spannung ist nur begrenzt vorhanden, aber der Vorspann dafür sehr gelungen. Wer die Reihe kennt, ist im Vorteil. Mindestens den direkten Vorgänger sollte man aber gesehen haben, um die Figuren zu kennen und der schwachen Story zu folgen.Mehr anzeigen


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