Wer bist du, Mama Muh? Schweden 2023 – 66min.
Filmkritik
Musical-Träume aus dem Kuhstall
Eine Kuh, die davon träumt Musicaldarstellerin zu sein, eine Krähe, die genau weiss, was sich (für Kühe) nicht gehört, und ein Teddy, dessen Verschwinden einen kleinen Jungen traurig macht: Das Musical von Christian Ryltenius greift hübsch animiert und kindgerecht Fragen nach Selbstverwirklichung und Freundschaft auf.
Lina und Lillebror spielen im Kuhstall Musical. Als die Kinder zum Essen gerufen werden, verkündet die Kuh Mama Muh, dass sie ihr eigenes «Muhsical» machen möchte. Krähe Krah aber meint, dass sich das für eine Kuh nicht gehöre. Also gehen die beiden in den Wald und sammeln Weggeworfenes. Zurück auf dem Hof bemerken die beiden zu Muhs Schrecken, dass Lillebrors Teddy verschwunden ist. Sie finden ihn schliesslich in der Hütte des Hofhundes. Er ist allerdings derart beschädigt, dass man ihn unmöglich einfach zurückgeben kann.
«Wer bist Du, Mama Muh?» basiert auf den beliebten Kinderbüchern von Jujja und Tomas Wieslander. Im Zentrum stehen die eigenwillige Kuh Muh und ihr besserwisserischer bester Freund Krah. Für die Regie verantwortlich zeichnet, wie im 2021 entstandenen «Mama Muh und die grosse weite Welt», Christian Ryltenius.
Die Animation ist kindgerecht gehalten: Der Hintergrund ist abgeflacht gemalt und die klare Linienführung der Figuren geht einher mit der Liebe zum Detail. Die Geschichte wird episodisch erzählt und verlagert den Fokus von Mama Muhs Musical-Wunsch zunehmend auf die Story um den verschwundenen Teddy. Darin aufgegriffen wird nicht nur die Frage, ob Tiere Musicals aufführen dürfen, sondern auch, ob schon ältere Kinder ihren Plüschtieren nachweinen dürfen und ob man Freunde so akzeptieren sollte, wie sie sind.
Aufgelockert wird der Film mit einigen einprägsamen Songs und witzigen Szenen, wie zum Beispiel als Krah heimlich mit Mehl bestäubt und rotem Handschuh auf dem Kopf im Hühnerstall nach Teddy sucht.
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