Für seinen Kinderbuchklassiker «Charlie und die Schokoladenfabrik» erfand Roald Dahl die Figur des skurrilen Schokomoguls Willy Wonka. Paul Kings Fantasy-Musical malt nun dessen Vorgeschichte in kunterbunten Farben aus – und liefert Eskapismus in Reinform.

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Sieben Jahre hat er die Welt bereist, Zutaten gesammelt, sein Handwerk als Chocolatier verfeinert, um sich endlich den Traum von einem eigenen Geschäft zu erfüllen. Doch als der junge Willy Wonka (Timothée Chalamet) Nägel mit Köpfen machen will, stellt sich ihm ein bestens vernetztes Schokoladenkartell in den Weg. In Noodle (Calah Lane) und ihren Freunden findet er jedoch tatkräftige Unterstützer und nimmt beherzt den Kampf gegen das Syndikat auf.

Johnny Depps erwachsener Willy Wonka zeichnete sich in Tim Burtons Leinwandversion von «Charlie und die Schokoladenfabrik» vor allem durch überbordende Exzentrik aus. Hollywoods Shootingstar Timothée Chalamet hingegen setzt in der Origin-Story weniger auf schräge Manierismen, sondern auf seinen einnehmenden Charme. Mit grossem Eifer spielt, singt und tanzt er gegen ein Drehbuch an, das nicht gerade preisverdächtig ausfällt.

Ähnlich wie in Disneys Jubiläumsfilm «Wish» bekommen wir optisch einiges geboten, tauchen in ein farbenfrohes Fantasy-Wunderland mit lauter skurrilen Details ein. Die in den Kostümen, in der Ausstattung, in den Bildkompositionen und in den Songs beschworene Magie will sich aber nur sporadisch auf die Handlungsebene und die Figuren übertragen. Die meisten Nebencharaktere bekommen wenig Profil. Emotionale Backstorys werden eher lieblos abgearbeitet. Und wiederholt drängen alberne Humoreinlagen in den Vordergrund. Allzu nahrhaft ist dieses zuckersüsse Schokobonbon nicht!