Deadpool & Wolverine USA 2024 – 127min.

Filmkritik

Blutiger, witziger, frecher

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Mit ihrem einzigen Film im Jahre 2024 gehen die Marvel Studios mit der dritten Folge der «Deadpool»-Serie aufs Ganze. Der Blutrausch und der Toiletten-Humor, die wir von den ersten beiden Filmen kennen, werden in dieser Folge durch eine gehörige Portion Nostalgie und Emotionalität angereichert, was unerwartet gut funktioniert.

Wade Wilson (Ryan Reynolds) wünscht sich nichts mehr, als von Bedeutung zu sein. Er hat genug vom Einzelkämpferleben als Deadpool und bewirbt sich bei den Avengers und den X-Men, blitzt aber bei beiden ab. Als er eines Tages von der Time Variance Authority, die alle Zeitschienen des Multiversums kontrolliert, rekrutiert wird, realisiert er, dass sein Beitritt das Ende seiner Welt bedeuten würde. Nur Logan (Hugh Jackman), auch bekannt als Wolverine, kann ihm helfen, seine Freund:innen zu retten.

Seit «Deadpool 2» und dem letzten Wolverine-Film «Logan» sind so viele Jahre vergangen, dass ihr ursprüngliches Studio 20th Century Fox inzwischen von Disney aufgekauft wurde. Dass dadurch jetzt beide Figuren Zugang zum Marvel Universum haben, ist einer der Inside Jokes, über den sich «Deadpool & Wolverine» lustig macht. Sein Protagonist durchbricht oft die 4. Wand und wendet sich mit bissigen Kommentaren direkt ans Publikum. Zur Freude der Zuschauer:innen ist nichts tabu. Weder Reynolds Frau Blake Lively noch Hugh Jackmans Scheidung sind von dieser Art der Sticheleien sicher.

Nachdem uns das letzte Jahr Flops wie «The Marvels» und «Ant-Man and The Wasp: Quantumania» bescherte, sind die Erwartungen für «Deadpool & Wolverine» entsprechend hoch. Regisseur Shawn Levy liefert einen enorm unterhaltsamen und aufwändig produzierten Film ab, der Wolverine endlich in sein gelb-blaues Kostüm aus den Comics steckt, welches den Fans bisher vorenthalten wurde.

Die Chemie zwischen Reynolds und Jackman stimmt, der Schlagabtausch ist witzig und die zahlreichen Gastauftritte berühmter Hollywoodstars und manche in Vergessenheit geratene Superheld:innen sind köstlich. Mit einem Soundtrack bestehend als jeder Menge Oldies oder Schauplätzen, die an «Mad Max» oder «House of the Dragon» erinnern, erfindet Levy das Kino zwar nicht neu, gibt den Fans aber einen der besten Filme dieses Genres, nämlich einen, der sich nicht allzu ernst nimmt.

24.07.2024

4

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Kommentare

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Wolverine

vor 2 Tagen

Der Film amüsiert sich köstlich über sich selbst und über sein eigenes Universum. Was aber, wenn mich bis heute noch niemand von diesem Universum überzeugt hat? Diese ganze Marvel-kacke ist doch wirklich nur noch fürs Klo. Daher rührt wohl auch der angesprochenen Toilettenhumor.


Neo1987

vor 7 Tagen

Also ich weis nicht, ob es wirklich ein guter Film ist, die ganze Zeit jede gefühlte Minute ein Punchlines nach dem anderen. Das ist guter Deadpool teil...


Benji72

vor 9 Tagen

Der Film hat seine Momente, ein paar Gags sind wirklich gut, visuell einwandfrei, aber irgendwie konnte mich der Film nicht wirklich packen, auch wenn er kurzweilig war...auf jeden Fall der bisher schwächste Deadpool-Film aus meiner Sicht...


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