Gladiator II Grossbritannien, USA 2024 – 148min.
Filmkritik
Ende der Show
24 Jahre nach dem ersten «Gladiator»-Film legt der unermüdliche Ridley Scott eine Fortsetzung vor, die es schwer hat, den Höhenflug des Originals zu erreichen.
Nach einer Invasion des Königreichs Numidien durch römische Kriegstruppen wird Julius (Paul Mescal) versklavt. Um seine Freiheit wiederzuerlangen, wird er gezwungen, als Gladiator zu kämpfen. Als gewandter und hitziger Krieger begeistern seine Kampffähigkeiten schnell die Menschen in der Ewigen Stadt. Bald wird er zu einem Symbol der Hoffnung: der Hoffnung, dass es ihm gelingen wird, eine Stadt wieder auf Kurs zu bringen, die kurz vor dem Zusammenbruch steht und von zwei machthungrigen Kaisern (Joseph Quinn, Fred Hechinger) korrumpiert und zersetzt wurde.
Der neue Film unterscheidet sich vom ersten hauptsächlich dadurch, dass er den Arenakämpfen weniger Bedeutung beimisst. Obwohl sie nach wie vor eine grosse Rolle spielen, nehmen sie weniger Screentime ein und sind vor allem weniger wichtig für die Handlung, da sie nicht der Ort sind, an dem sich die erzählerischen Spannungen auflösen. Im Kontext der Geschichte von Julius macht diese Entfernung von der Arena Sinn.
Das Rom, das uns hier präsentiert wird, steht kurz vor dem Zusammenbruch und ist Schauplatz ständiger gewaltsamer politischer Umwälzungen. Der gesellschaftliche und politische Kontext ist nicht mehr angemessen und zu instabil, um eine solche Art der Massenunterhaltung zuzulassen. Vor allem aber finden die blutigen und spektakulären Auseinandersetzungen nicht mehr nur im Zentrum des Kolosseums statt, sondern auch auf den Rängen und in den Strassen der Stadt. Der Film braucht keine Arena, um das gewalttätige Spektakel zu schaffen, das er uns bieten will.
Bedauerlicherweise sind diese Momente auch deshalb weniger ausschlaggebend, weil es «Gladiator II» schwerfällt, wirklich starke, einprägsame Momente zu schaffen. Das liegt vor allem am Schnitt: Sowohl innerhalb der Szenen als auch in der Abfolge der Sequenzen ist der Rhythmus des Films sehr konstant und lässt nur wenige Variationen zu – kaum echte Momente des Innehaltens oder der Stille. Der Film wechselt von einer Szene zur nächsten in einem stabilen Informationsfluss, der jedes Ereignis auf die gleiche Ebene stellt und keines besonders hervorhebt. So erscheinen der Eintritt in das Kolosseum und der erste Kampf, der dort stattfindet, völlig unbedeutend.
Das Tempo wird nicht gedrosselt, um die Aufmerksamkeit des Publikums nicht zu verlieren. Die Aufmerksamkeit wird jedoch durch nichts gehalten. Der Film fühlt sich an wie eine glatte Oberfläche, die man mit der Hand berührt, ohne ein Gefühl dafür zu entwickeln, was der Film eigentlich bietet. Der Herzschlag bleibt flach, obwohl die Szenen voller Gewalt sind und immer expliziter werden.
Der Film vermittelt oftmals den Eindruck, einem doppelten Zusammenbruch beizuwohnen: dem der ewigen Stadt, aber auch dem eines spektakulären Kinos, das nicht mehr weiss, wie man ein Spektakel veranstaltet. Sind diese Art von Big-Budget-Produktionen, die auf Fortsetzungen und Rentabilität fixiert sind, an ihre Grenzen gestossen? Erfordert unser zeitgenössischer Kontext, der ebenso kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen scheint wie die Stadt des Films, nicht auch eine Erneuerung der Art und Weise, wie er zur Schau gestellt wird?
Dein Film-Rating
Kommentare
Nun, was soll man über Gladiator II sagen:
Primär fragt man sich, ob Hollywood einfach die Geschichten ausgehen, da versucht wird, Sequels zu basteln, wo es eigentlich gar keine geben sollte !
Sind die ersten Szenen von Emotionalität geprägt, nimmt diese mit Dauer des Filmes (leider) mehrheitlich ab.
Da die Schauspieler (selbst ein "Showstealer" wie Denzel Washington) die durchaus vorhandene emotionale Botschaft des Films nicht richtig zum Publikum übertragen können, happerts denn gewaltig.
So passiert es, dass der überraschende Twist im Film gar nicht richtig wahrgenommen wird und die (eigentlich gute) Story fast untergeht...
Ein Wort noch zu den Effekten: Bauten, Kostüme 1A, die CGI Effekte meiner Meinung nach völlig unnötig (Stichwort: Paviane, Nashorn, Haie) !
Da wäre weniger, definitiv mehr gewesen: Der erste Film hat's vorgemacht und ist halt in dieser Hinsicht (auch aufgrund des Soundtracks) für dieses Sequel unerreichbar.
Der Film ist solide, aber hat mich emotional nicht gepackt...… Mehr anzeigen
So schecht, war der Film nicht, wie manche hier schreiben.
Vielleicht bin ich auch einfach mit nicht so hohen Erwartungen reingegangen und wurde darum nicht all zu sehr enttäuscht...
3.5 von 5
Einerseits eine 1 zu 1 Kopie vom Orginal andererseits eine bedingte würdige Fortsetzung.Den wen die Rückblicke zu Teil .1 im Film vor kommen schlisst sich der Kreis danach. Der Film will grösser und besser sein als das Original aber die Fortsetzung wirkt an manchen Stellen zu künstlich und auch überladen. Fazit:Brutales Römer Spektakel das ordentlich daher kommt,aber nicht in den gleich grossen Sandalen wie das Original steckt,daher gibt’s von Mir 3.1/2 Schwerthiebe von 5.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 3 Tagen
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung