Handling the Undead Griechenland, Norwegen, Schweden 2024 – 98min.
Filmkritik
Tödliche Langeweile
In Thea Hvistendhals Film «Handling the Undead» erwachen die Verstorbenen zum Leben. Ein entschleunigtes Horrordrama, das den Fokus vor allem auf die Emotionen der Figuren und eine düstere Atmosphäre setzt.
Es ist Sommer in Oslo. Drei Familien haben mit einem schweren Verlust zu kämpfen. Anna trauert um ihren Sohn, Tora versucht mit dem Verlust ihrer Lebensgefährtin klarzukommen und Davids Frau Eva ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Nach einem Stromausfall in der Stadt passiert etwas Seltsames: Die drei Totgeglaubten scheinen wieder zum Leben erwacht zu sein – mehr oder weniger.
«Handling the Undead» basiert auf dem Roman «Hanteringen av odöda» («So ruhet in Frieden») von John Ajvide Lindqvist, der zusammen mit der Regisseurin Thea Hvistendhal am Drehbuch des Films gearbeitet hat. Der Titel des Films lässt schon vermuten, worum es sich handelt – wir bekommen es mit Untoten zu tun.
Der Film beginnt in ruhiger Stimmung und führt langsam in die Handlung ein. Es wird wenig gesprochen und hauptsächlich auf die Bildsprache gesetzt. Durch die fehlenden Dialoge dauert es einen Moment, den Durchblick über die Handlung zu gewinnen. Obwohl es sich um einen Film über Untote handelt, wird eher auf die bedrückende Atmosphäre, statt auf Gewalt oder Action gesetzt.
Die Botschaft, die der Film vermitteln möchte, wird sehr schnell deutlich. Der emotionale Umgang mit dem Tod bzw. mit dem Verlust einer Person wird in den Vordergrund gesetzt. Die wieder Auferstandenen des Films sind nur körperlich anwesend, sie sprechen und interagieren nicht mit den Familien. Daher stellt sich die Frage, ob es besser wäre, einen geliebten Menschen loszulassen.
So entschleunigt, wie «Handling the Undead» beginnt, zieht er sich bis zum Ende hin durch. Es ist der erste Langspielfilm von Thea Hvistendhal und dies merkt man auch. Er wirkt langatmig und unfertig. Ein Film, der sein volles Potential leider nicht auschöpft.
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