Alles steht Kopf 2 Japan, USA 2024 – 96min.

Filmkritik

Du bist gut genug!

Lysann Leyh
Filmkritik: Lysann Leyh

In der Fortsetzung des erfolgreichen Kinderfilms «Alles steht Kopf» dreht sich alles um Rileys Pubertät. Plötzlich und unerwartet verändert sich der Körper, die Gedanken kreisen und Selbstzweifel schleichen sich ein – ein Gefühlschaos entsteht. «Alles steht Kopf 2» schafft es, diese verwirrende Zeit auf spielerische Weise erlebbar zu machen.

Nachdem Riley eine wunderbare Zeit auf der Middle School hatte, steht nun die Highschool bevor. Bei einem Eishockeyspiel werden sie und ihre Freundinnen von einer Highschool Trainerin entdeckt und für eine Woche zum Training in die Highschool eingeladen. Schlechtes Timing, denn pünktlich zu dieser Chance kommt Riley in die Pubertät und vier neue Emotionen ziehen in die Kommandozentrale ihres Bewusstseins ein.

Genau wie im Vorgänger befinden wir uns in Rileys Kopf, dort wo die fünf Emotionen Freude, Kummer, Wut, Angst und Ekel wohnen. Doch müssen sie nun etwas Platz machen, denn Zweifel (Anxiety), Peinlichkeit (Embarrassment), Neid und Langeweile ziehen in die Kommandozentrale ein. Chaos bricht aus, denn auch Rileys Gefühlswelten werden von Grund auf erneuert.

Auf eine clevere, witzige und herzliche Art und Weise schafft es der Film, die komplexen Stimmungsschwankungen und das Gefühlschaos der Pubertät in Bilder und Figuren zu verwandeln. Jede der neuen Emotionen ist einzigartig. Vor allem Peinlichkeit überzeugt mit seinem drolligen Charakter. Die wichtigste neueste Emotion ist jedoch Zweifel, denn sie übernimmt kurzerhand die Führung und trifft in ihrer Unsicherheit einige Fehlentscheidungen.

Schon wie vor neun Jahren ist dieser Kinderfilm auch eine gelungene Unterhaltung für Erwachsene. Abgesehen von den lustigen Momenten und Wortwitzen, kann sich wohl jede:r in Rileys Gefühlswelt hineinversetzen und kennt negative Glaubenssätze wie «Ich bin nicht gut genug» oder «Nur, wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt». Es ist schön, dass ein Film vor allem schon im Kindesalter diese Themen anspricht und zugänglich macht.

«Alles steht Kopf 2» ist eine absolut gelungene Fortsetzung des ersten Teils. Die eher negativ bewerteten Emotionen werden mit Humor und Leichtigkeit thematisiert. Ein Must-See mit klarer Message: Alle Gefühle haben ihre Berechtigung. Deine Persönlichkeit besteht aus allen deinen Erfahrungen und Emotionen, nicht nur den positiven.

13.06.2024

5

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Kommentare

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dani314

vor 18 Tagen

Wie schon der erste Teil glänzt auch die Fortsetzung durch geniale Ideen, einen wunderbaren Sinn für Wort- und Situationskomik die echt (fast) alle Altersstufen zum Lachen bringt und unterhält. Auch hier werden wieder komplexe Vorgänge verständlich gemacht durch Zurodnung an eine im Kopf agierende Figur (siehe Filmposter), welche die Emotionen 'Freude', 'Kummer', 'Wut', 'Angst' und 'Ekel' (die man schon aus dem ersten Teil kennt) sowie die neuen (pubertätsbezogenen) 'Zweifel', 'Peinlichkeit', 'Neid' und 'Langeweile' verkörpern. Da nur gerade einige wenige Grundthemen und -probleme aus dem 1. Teil übernommen wurden, die Fortsetzung hier aber sonst von etlichen neuen witzigen, cleveren und überraschenden Ideen strotzt, ist man von Anfang bis zum überraschenden Schluss bestens unterhalten.Mehr anzeigen


juuhuiii

vor 2 Monaten

Ich fand den Film so mittelgut. Süss, herzig gemacht aber in haltlich nur teilweise originell.


Barbarum

vor 3 Monaten

Nach einer Zeit, in welcher Pixar mehr Tiefen als Höhen produziert hat, fand ich „Inside Out 2“ eine würdige Fortsetzung, auch wenn sie nichts bietet, was an Bing Bong heranreicht, den imaginären Freund, der im ersten Film Hunderte von Herzen gebrochen hat.


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