La Mort viendra 2024 – 101min.
Filmkritik
Wenn der Drogenkurier gerächt werden soll
In Brüssel kämpfen die Unterwelt-Schergen gegeneinander. Doch wer hier genau weshalb gegen wen ist, erscheint unübersichtlich und auf die Dauer ermüdend. Einzig die Hauptdarstellerin überzeugt mit Charisma.
Ein Kurier wird bei der Einreise nach Luxemburg verhaftet, weil er in einem kostbaren Gemälde verstecktes Drogengeld schmuggelt. Jemand Unbekanntes zahlt für ihn die Kaution und wenig später wird er in seinem Hotelzimmer erschossen. Sein Chef, Gangsterboss Charles Mahr (Louis-Do de Lencquesaing), heuert daraufhin mit Tez (Sophie Verbeek) selbst eine Auftragskillerin an, um den Mörder auszuschalten. Je näher sie jedoch der Wahrheit kommt, desto mehr wird sie selbst zur Zielscheibe.
In Christoph Hochhäuslers Neo Noir-Gangsterfilm tummelt sich eine solche Vielzahl an Figuren, dass einem der Überblick schon einmal abhanden kommen kann. Sophie Verbeek ist dabei noch die Interessanteste der Charaktere. Doch auch sie kann der spröden und dialoglastigen Handlung, die sich scheinbar endlos zieht und im Kreis dreht, nur in gewissen Momenten entfliehen. Etwa, wenn Tez im Strassengetümmel kurz die blinde Zuhälterin Mela an die Hand nimmt, um sich von dieser eine Waffe zu besorgen.
Auch visuell ist es elegant, wie sie die vorherige Begleiterin wortlos und fliessend ablöst und diese wenig später wieder im Bild erscheint, um ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen. Offenkundig stand für «La mort viendra» Jean-Pierre Melvilles Klassiker «Der eiskalte Engel» Pate. Obwohl in der Welt des deutschen Regisseurs Hochhäusler – anders als bei seinem Vorbild – vor allem die Frauenfiguren glänzen, fehlt trotzdem noch das gewisse Etwas, das das Publikum in die Geschichte zieht.
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