MaXXXine Grossbritannien, USA 2024 – 104min.

Filmkritik

Hollywood, ich komme!

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

2022 legte Independent-Regisseur Ti West mit «X» einen liebevoll arrangierten Retro-Slasher vor, in dem Mia Goth die Protagonistin Maxine und deren greise Gegenspielerin verkörpert. Noch im selben Jahr erschien mit «Pearl» die Vorgeschichte der Antagonistin. «MaXXXine» schliesst nun wieder an den ersten Film an und entführt uns in ein düster-funkelndes Los Angeles der 1980er-Jahre.

Seit sie 1979 dem Massaker im texanischen Hinterland entkommen konnte, ging es für die ehrgeizige Pornodarstellerin Maxine Minx (Mia Goth) stetig bergauf. Inzwischen ist sie in der Branche eine grosse Nummer. Doch ihre Ambitionen reichen weiter. Sechs Jahre nach den schrecklichen Ereignissen will sie sich in Hollywood etablieren. Ausgerechnet jetzt wühlt ein schmieriger Privatdetektiv (Kevin Bacon) in ihrer Vergangenheit. Dazu scheint sie ausserdem ein Serienkiller zu bedrängen.

Während «X» dem US-Terrorkino der 1970er-Jahre huldigt und «Pearl» dem klassischen Melodram einen düsteren Dreh verleiht, verneigt sich «MaXXXine» vor allem vor dem italienischen Giallo-Schaffen. Jenen oft expressiven Thriller- und Horrorwerken, die ab den späten 1960er-Jahren ihren Siegeszug antraten. Ein Mörder mit schwarzen Lederhandschuhen, lange Klingen und absurde Tätermotivationen – all das findet sich auch in Wests neuer Regiearbeit, die ihre Handlungszeit akribisch nachstellt.

Diverse Anspielungen auf die Filmgeschichte, die Einbettung eines real existierenden «Night Stalker» getauften Serienkillers in den Plot, Überlegungen zu den Schattenseiten Hollywoods und zum Kampf zwischen liberalen und reaktionären Kräften in den USA verbinden sich in «MaXXXine» nicht immer zu einem stimmigen Ganzen. Zusammengehalten wird der Ausflug in die Abgründe der Traumfabrik jedoch durch eine erneut charismatische Mia Goth, deren Figur sicherlich keine typische Sympathieträgerin ist.

18.07.2024

3.5

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Kommentare

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Patrick

vor 16 Tagen

Cooler Horror Film der vollkommen wie ein 80.iger Film daherkommt mit vielen Anspielungen auf dessen Film Zeit. Fazit:Dieses Movie macht einfach Mordsmässig Spass.


as1960

vor 19 Tagen

Der Horror-Thriller "Maxxine" zeigt eine ehrgeizige Pornodarstellerin auf dem Weg nach oben. Dabei werden Menschen in ihrem Umfeld abgeschlachtet. Auf der Plussseite sind die interessanten Personen, allen voran die unkonventionelle Hauptfigur, die auch nicht zwingend sympathisch ist. Aber alles in allem kann mich die holpernde Story inklusive Auflösung nicht überzeugen. Die Mordszenen sind teilweise sehr, eigentlich unnötig brutal. Da kann auch der fetzige 80er-Soundtrack nicht mehr viel retten.Mehr anzeigen


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