Niko - Reise zu den Polarlichtern Dänemark, Finnland, Deutschland, Irland 2024 – 86min.
Filmkritik
Weihnachten in Gefahr
Der unter finnischer Federführung produzierte Animationsfilm schreibt die Geschichte des schon in zwei Abenteuern auftauchenden Rentiers Niko fort und stimmt auf die Festtagszeit ein. Besonders originelle Unterhaltung sollte man nicht erwarten. Einige schöne Botschaften haben die Macher:innen dann aber doch im Gepäck.
Zwölf Jahre sind vergangen, seit Niko im Animationsstreifen «Niko 2» seinen entführten Stiefbruder aufstöberte. Für das Rentier bricht nun ein neuer Lebensabschnitt an: Endlich darf er sich um einen Platz in der Fliegenden Truppe des Weihnachtsmannes bewerben, zu der auch sein Vater gehört. Dumm nur, dass es mit Stella eine hartnäckige Konkurrentin gibt. Als kurz vor dem grossen Fest der Geschenkeschlitten verschwindet, muss sich Niko mit ihr zusammenraufen, um Weihnachten zu retten.
«Niko - Reise zu den Polarlichtern» ähnelt vielen Animationsfilmen im Gegenwartskino: Die Figuren sind holzschnittartig entworfen. Schwungvolle Actionsequenzen sollen die Aufmerksamkeit binden. Und echte Ruhepausen gönnt sich die um Freundschaft und falschen Ehrgeiz kreisende Handlung nur selten. Hinzu kommen lustige Sidekicks – in diesem Fall ein Haufen Lemminge, die Nikos Kumpel, das Flughörnchen Julius, als ihren Meister ansehen und verfolgen.
Dass die vor hübschem winterlichem Setting spielende Fortsetzung nicht in Beliebigkeit versinkt, hat mit der selbstbewussten Stella und einigen überraschenden Einsichten zu tun. Nikos anfängliche Widersacherin erweist sich als Belebung für die männlich geprägte Fliegende Truppe. Ebenso erfrischend ist der sich langsam entpuppende kritische Blick auf bedingungslos bewunderte Vorbilder und eingefahrene Traditionen. Nur weil etwas schon immer auf eine bestimmte Art gemacht wurde, muss es nicht für immer so bleiben!
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