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20. Kurzfilmtage Winterthur: 7 Picks

Irina Blum
News: Irina Blum

Vom 8. bis zum 13. November gehen in Winterthur die 20. Internationalen Kurzfilmtage über die Bühne. In den Kategorien «Internationaler Wettbewerb» sowie «Schweizer Wettbewerb» buhlen unterschiedliche Kurzfilme um eine Prämierung. Im grossen Fokus werden dieses Jahr Kurzfilme aus Skandinavien ausser Konkurrenz gezeigt. Wir haben 7 Kurzfilme herausgepickt und stellen diese in der Slideshow vor. Ansehen lohnt sich!

A Man Returned ¦ Dokumentarfilm ¦ Grossbritannien, Niederlande, Libanon, Dänemark 2016 ¦
Eindrücklicher Einblick in das Leben des 26-jährigen Reda, der nach drei Jahren auf den Strassen von Athen wieder in das palästinensische Flüchtlingslager von Ain El-Helweh abgeschoben wird. Sein Traum, als Flüchtling in Europa Fuss zu fassen, platzt. Zurück im Camp muss er sich mit seiner Heroinsucht auseinandersetzen und allen Konflikten zum Trotz die Hochzeit mit seiner Jugendliebe planen. Das Leben der Leute im Camp ist gezeichnet von Tristesse, und doch scheint immer wieder Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Zukunft aufzukeimen. Läuft in: «Internationaler Wettbewerb IV»
Abba World ¦ Musik Clip ¦ Schweden 2013 ¦
Ein weiterer Exportschlager aus Schweden ist neben Ikea natürlich die Kultband Abba. 1972 haben sie angefangen, schon 1976 beherrschten sie die Charts weltweit. Bis heute tanzen junge Leute rund um die Welt zur Musik des Phänomens ABBA. Das Found-Footage Video von Jonas Åkerlund für das Abba Museum in Stockholm zeigt in 4 Minuten auf sehr moderne Weise, was den Hype um Abba ausmacht. Mamma Mia, here we go again! Läuft in: «Nordic Presents»
489 Years ¦ Animationsfilm ¦ Frankreich, 2016 ¦
Animation meets Realität: Kim, ehemaliger Soldat in Südkorea, erzählt von seinem Militärdienst, der ihn in die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea führte. Menschen ist der Zutritt zum verminten Niemandsland zwischen den beiden Ländern verboten - die Natur hat die Gegend zurückerobert. Die Erzählungen Kims werden gleichzeitig visuell animiert, was einen interessanten Ansatz darstellt, um den einzigartigen Erfahrungsbericht zum Leben zu erwecken. Läuft in: «Internationaler Wettbewerb VI»
Gone Is Syria, Gone ¦ Dokumentarfilm ¦ Griechenland 2016 ¦
Eines Tages beschliesst Syrien, zu gehen. Sie packt ihre Worte und persönlichen Angelegenheiten, ihren Luftraum und ihre Bodentruppen zusammen. Sie nimmt ihre geopolitische Lage und geht. Dies das fiktive Szenario des rund 7-minütigen Films. Zu Landschaftsaufnahmen in Griechenland, wie zum Beispiel einem mit Rettungswesten übersäten Strand, wird mit Worten der unerträgliche Alltag und das Leid in Syrien beschrieben. Diese Kombination löst ein Kopfkino aus, das gewaltiger ist als jede gewaltsame Szene es je sein könnte und wirft einen interessanten und neuen Blick auf die aktuelle Flüchtlingskrise. Läuft in: «Internationaler Wettbewerb II»
Ja vi elsker / Yes We Love ¦ Fiktion ¦ Norwegen 2014 ¦
Der 17. Mai in Norwegen: das Land feiert seine Unabhängigkeit und sich selbst. Nicht so aber die vier Hauptpersonen im Film: Birger (10) hat keine Lust auf den Umzug, Konrad (90) keine Lust auf Reden, Carina (18) interessiert sich nur für die Liebe und Ola (46) sucht sich selbst. Vier Norweger, eine Gemeinsamkeit: sie stecken am Freudentag in der Krise. Dargestellt wird dies - ganz Scandi Style - skurril und individuell. Läuft in: «This is Us»
Movements Arising from Different Relationships / Between Regularity and Irregularity II ¦ Abstrakter Film ¦ Japan, 2015 ¦
Schwankungen in der Lautstärke, Klangfarbe und Länge von Tönen bestimmen die Bildstrukturen. Bewegung entsteht durch die Beziehungen zwischen winzigen Einheiten wie den Zellen eines Mäusegehirns oder den Partikeln lebloser Materie. Regisseur Masahiro Tsutani versetzt uns mit seinem Kurzfilm in Trance und erschafft mit Bildern und dem dazugehörigen Klang ein animiertes Kunstwerk. Läuft in: «Internationaler Wettbewerb V»
OS Love ¦ Animationsfilm ¦ Schweiz 2016 ¦
Der Filmtitel könne auch «A Day in the Office» lauten. Denn wahrscheinlich kann sich jeder, der schon einmal in einem Büro gearbeitet hat, im originellen Animationsfilm wiederfinden. Das Szenario: Eine junge Frau sucht im Internet nach Kreativität und Balance. Sie findet diese natürlich nicht, sondern verliert sich in der absurd virtuellen Welt von Bildschirmschonern und Dektop-Hintergründen und wird schliesslich eins mit dem mysteriösen Betriebssystem «OS Love»: eine sehr treffende Metapher für die Komplexität der modernisierten Arbeitswelt und die Tücken der Technik. Läuft in: «Schweizer Wettbewerb I»

9. November 2016

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